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Freitag 24.06.2011

Anfahrt: Chiavenna - S. Mamete - Gordona - Capp. Donadio   

Route: Cap. Donadio - Alpe Orlo - Alpe Cermeno - Alpe Cima - Alpe Cermeno - Cap. Donadio

Gehzeit: ca. 5:20 h
Cap. Donadio - Alpe Orlo ... 1:00 h
Alpe Orlo - Alpe Cermeno ... 0:30 h
Alpe Cermeno - Alpe Cima ... 1:40 h
Alpe Cima - Alpe Cermeno ... 1:20 h
Alpe Cermeno - Cap. Donadio ... 0:50 h

Höhendifferenz: ca. 1140m

Distanz: ca. 11km

        benachbarte Wanderung siehe auch:

        18.05.2007 (Fr) Valle Bodengo (172)


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Bei der Cappella Donadio soll die Wanderung beginnen. Beim zweiten Anlauf finden wir auch das richtige Bergsträsschen ab Gordona in das Valle Bodengo. Im Wanderführer steht, dass das Befahren des Bergsträsschens unter der Woche meist toleriert wird. Also ignorieren wir die ausführliche Verbotstafel am Ortsrand von Gordona, ist sowieso auf italienisch.

Nach fast 500 Höhenmetern Bergsträsschen erfahren wir bei der Trattoria Dunadiv, dass wir in Gordona ein Ticket für die Strassennutzung kaufen müssen, ansonsten könnte uns eine Strafe von 400 Euro pro PKW drohen. Also fahren wir noch einmal hinunter und kaufen in einem Cafe in der Nähe der Kirche von Gordona die Tickets für 5 Euro pro PKW.

Unweit der Trattoria Dunadiv bestaunen wir eine neues und sehr gepflegtes Haus aus Naturstein und Holz im alten Baustil. Daneben gibt es auf einer Tafel eine Reliefkarte der Umgebung mit eingezeichneten Wanderwegen anzuschauen. Hier startet auch unsere Tour. Wie ein Damm, oder wie eine breite, niedrige Mauer sieht der Wanderweg aus. Grosse Steine sind meterbreit aneinandergereiht und bilden so den Weg, der weit oben im Wald verschwindet.

Immer wieder macht der Weg einen Bogen und wir sehen wieder viel zu viel von der stetig ansteigenden Strecke. Mehrfach passieren wir alte, verlassene Häuser, die am Wegesrand langsam aber sicher verfallen. Nach mehr als einer halben Stunde mündet der Weg in ein Betonsträsschen. Wir haben eine tolle Weitsicht über das Piano di Chiavenna bis zum Lago di Mezzola, der einst mit dem Comersee verbunden war.

Nach einem Bogen zweigt wieder ein Wanderweg vom Betonsträsschen ab und wenige Minuten später erreichen wir das kleine Bergdorf Alpe Orlo. An einem Brunnen gibt es frisches Bergwasser zu trinken. Auf einem Stein zeigen rote Pfeile in drei verschiedene Richtungen. Wir befragen eine Frau, die gerade auf ihrer Terrasse am Stricken ist, nach unserem Gipfel Dosso Mottone. Der Name scheint ihr unbekannt zu sein. Sie erzählt viel über alles Mögliche, macht aber immer einen Bogen um unseren Gipfel und am Ende sind wir kaum klüger als vorher.

Ein paar Meter weiter finden wir dann einen Wanderwegweiser mit der Wegbezeichnung D6 und dem Ziel Alpe Cermine (in Wanderführer und Karte Alpe Cermeno). Am oberen Ortsrand von Alpe Orlo passieren wir noch einen Brunnen und eine kleine Kapelle. Dann ist der grasbedeckte Weg gesäumt von Lärchen und Birken. Direkt unter dem Vordach einer Kapelle hindurch führt der Pfad nach etwa 20 Minuten. In der Nähe der Kapelle endet auch das Fahrsträsschen, das ab und zu vom Wanderweg aus durch eine Baumlücke zu sehen ist.

Ein schmaler Pfad zieht sich nun durch einen Wiesenhang bis zu den Häusern von Alpe Cermine hinauf. Ein Arbeiter befördert gerade Bausand mit einer durch Kettenantrieb motorisierten Schubkarre. Wieder können wir uns an einem Brunnen am Ortsrand erfrischen. Die meisten alten Häuser des Ortes sind ganz hervorragend und liebevoll restauriert. Alles macht einen sehr aufgeräumten Eindruck. An wenigen Häusern sind noch Baugerüste aufgestellt und die Restauration läuft in vollem Gange.

Wir steuern eine Anhöhe mit Sitzbank an und machen dort eine kleine Trinkpause. Der rote Farbtupfer auf einem Stein deutet eine Wegmarkierung an, aber dem Bauchgefühl gefällt die Richtung nicht. Deshalb queren wir weglos eine Wiese und laufen auf einen Weidezaun zu, wo wir auch den offiziellen Wanderweg wieder finden. Der Pfad ist jetzt stellenweise sehr wenig ausgetreten, so dass wir über jede Markierung froh sind.

Knapp zehn Minuten oberhalb des Ortes stossen wir auf einen ziemlich neuen, aus Naturstein gemauerten Brunnen. Von hier haben wir auch einen fantastischen Tief- und Weitblick, über Chiavenna hinweg, zu den Wanderzielen des Vortages, dem Wasserfall Cascate dell' Acqua Fraggia und den Bergdörfern Savogno und Dasile. Die gute Aussicht bleibt uns noch erhalten, da der Baumbewuchs spärlicher wird.

Eine viertel Stunde steigen wir in der prallen Sonne den steilen Wiesenpfad hinauf und treffen dann auf eine Weggabelung. Beide Wege führen zur Alpe Cima, der rechte durch den Wald (Sen. del Bosco). Die Entscheidung für den linken, direkten Weg entspricht nicht jedermanns Wunsch. Aber der Weg durch den Wald ermöglicht nicht den Abstecher zum Gipfel des Dosso Mottone.

Eine Stunde lang steigen wir jetzt durch unwegsames und felsiges Gelände steil hinauf und überwinden dabei mehr als 300 Höhenmetern. Der Pfad verwandelt sich in eine manchmal nicht mehr erkennbare Trittspur aber die rotweissen Markierungen helfen, durch das Labyrinth zu finden.

Atemberaubende Tiefblicke, nicht nur nach Süden, ins Piano di Chiavenna und nach Osten ins Val Bregaglia, sondern auch auf den Berggrat mit den Siedlungen Alpe Gualdo, Alpe Orlo und Alpe Cermine entschädigen immer wieder für die Anstrengung des mühsamen Aufstiegs. Dann öffnet sich plötzlich ein Tor zu einer Wunderwelt. Durch die Lärchen hindurch sehen wir auf eine grüne Hochebene, übersäht von rot blühenden Alpenrosen. Eine Mauer aus Naturstein grenzt die Hochebene vom Abgrund ab. Im Hintergrund strahlt der weisse Turm einer Kapelle in der Sonne, umgeben von einem knappen Dutzend alten Häuschen aus Naturstein.

Magisch zieht uns die Häusergruppe an. Keine Maschine und kein Mensch stört die Ruhe auf dieser Aussichtsterrasse. Ein Tisch mit Bänken verpflichtet uns direkt zu einer ausgiebigen Rast. Während die Einen im Sitzen die umliegende Bergwelt bewundert, streunen die Anderen mit der Kamera um die Häuser der verlassenen Siedlung. Ein Wanderwegweiser zeigt Ziele in verschiedene Richtungen an und bestimmt den Ort als Alpe Scima mit Höhenangabe M 1785.

Nun beginnt das Rätseln über unseren aktuellen Standort. Ein Ort Namens Alpe Scime auf dieser Höhe ü.d.M. ist auf keiner unserer Karten zu finden. Auch zeigt der Höhenmesser eine erhebliche Differenz zur Höhenangabe auf der Tafel an. Schliesslich erkennen wir, dass wir den Abstecher zum nur wenige Meter höheren Dosso Mottone knapp verpasst haben und uns jetzt gerade bei Alpe Cima auf einer Höhe von 1875m befinden.

Ursprünglich war unser Plan, für den Rückweg die gleiche Route wie für den Hinweg zu nehmen. Ein Einheimischer hatte uns aber vor unserem Aufbruch einen alternativen Rückweg durch den Wald empfohlen. Dieser Weg ist jedoch auf keiner Karte verzeichnet und auch vor Ort finden wir keinen Hinweis. Es muss ihn aber geben, denn wir sind ja beim Aufstieg an einer Weggablung vorbei gekommen. Also wagen wir nach einer langen Rast den Abstieg in Richtung Norden, in der Hoffnung, irgendwann auf den richtigen Weg zu kommen.

Tatsächlich finden wir nach wenigen Minuten auf einem Stein die Aufschrift Cermine, den Namen einer Siedlung, die auf unserem Rückweg liegt. Wir frisch aus dem Boden gerissen erscheint uns der Pfad oft, aber verblasste Markierungen deuten eher darauf hin, dass der Pfad schon länger existiert, was wiederum dem Fehlen auf den Karten widerspricht. In einer dreiviertel Stunde laufen wir die zwei Kilometer bis zur Weggabelung oberhalb von Alpe Cermine und verlieren dabei einige Höhenmeter.

Unterwegs treffen wir eine Kuh am Wegesrand, die uns genauso verdutzt anschaut, wie wir sie. Sie muss sich auf der Suche nach einer Weide verlaufen haben und wandert jetzt auf dem Wanderweg. Wir laufen in 10 Minuten von der Weggabelung weiter zum noblen Brunnen oberhalb von Alpe Cermine, füllen dort unsere Trinkflaschen auf und geniessen die tolle Aussicht.

Wenige Minuten sind es nur zur Alpe Cermine und wir können dort noch einmal die prachtvoll restaurierten Häuschen bewunden. Die lebendigen Rasenmäher sind an der Arbeit, drei Ziegen stehen auf der Terrasse eines Häuschens, als ob sie die Bewohner wären. Wir ziehen weiter, unterm Vordach der Kapelle unterhalb von Cermine hindurch, und erreichen nach einer viertel Stunde Alpe Orlo.

Ewig scheint sich der Abstieg von Alpe Orlo bis zur Cappella Donadio zu ziehen, immerhin sind noch mehr als 400 Höhenmeter abzusteigen. Über den steinigen Weg erreichen wir in vielen langen Kehren nach einer halben Stunde mit glühenden Fusssohlen endlich den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Zum Abschluss geniessen wir auf der Terrasse der Trattoria Dunadiv bei schönster Aussicht auf Chiavenna ein kühles Bier.

Bild 1: Wolken und Glockenturm San Lorenzo

Bild 2: Blick über Gordona bis Chiavenna

Bild 3: Wanderweg bei Cappella Donadio

Bild 4: neues altes Haus Nähe Trattoria Dunadiv

Bild 5: Blick Richtung Pizzo di Prata

Bild 6: altes Steinhaus

Bild 7: Wanderweg zur Alpe Orlo

Bild 8: Schlange

Bild 9: Blick über Piano di Chiavenna

Bild 10: Haus in Alpe Orlo

Bild 11: Brunnen und Kapelle bei Alpe Orlo

Bild 12: Aussicht von Alpe Orlo

Bild 13: Aussicht von Alpe Orlo

Bild 14: Haus bei Alpe Orlo

Bild 15: Wanderweg durch Kapellenvordach

Bild 16: Blick auf Alpe Cermine

Bild 17: Blick von Alpe Cermine

Bild 18: Häuser von Alpe Cermine

Bild 19: Haus in Alpe Cermine

Bild 20: Häuser von Alpe Cermine

Bild 21: Häuser von Alpe Cermine

Bild 22: Blick Richtung Chiavenna und Val Bregaglia

Bild 23: P. di Prata, A. Cermine und Piano di Chiavenna

Bild 24: Brunnen über Alpe Cermine

Bild 25: Berglandschaft

Bild 26: Berglandschaft

Bild 27: Blick Richtung Val Bregaglia

Bild 28: Blick Richtung Val Bregaglia

Bild 29: Blick Richtung Piano di Chiavenna

Bild 30: abgestorbene Bäume

Bild 31: Blick Richtung Pizzo di Prata

Bild 32: Berglandschaft

Bild 33: Blick Richtung Val Bregaglia

Bild 34: Blick Richtung Piano di Chiavenna

Bild 35: Blick Richtung Piano di Chiavenna

Bild 36: Blick Richtung Val Bregaglia

Bild 37: Berglandschaft

Bild 38: Berglandschaft

Bild 39: Wanderweg unterhalb Dosso Mottone

Bild 40: Hochebene mit Alpenröschen

Bild 41: Blick Richtung Alpe Cima

Bild 42: Blick Richtung Alpe Cima

Bild 43: Blick Richtung Alpe Cima

Bild 44: Val Bregaglia, Pizzo di Prata und Haus von A. Cima

Bild 45: Blick Richtung Val Bregaglia

Bild 46: Val Bregaglia, Pizzo di Prata und Haus von A. Cima

Bild 47: Rast bei Alpe Cima

Bild 48: Kirchturm von Alpe Cima

Bild 49: Wanderwegweiser mit Falschangaben

Bild 50: Blick auf Alpe Cima

Bild 51: Kirchturm von Alpe Cima

Bild 52: Blick auf Alpe Cima

Bild 53: Blick auf Alpe Cima

Bild 54: Blick Richtung Val Bregaglia

Bild 55: Pizzo di Prata, re. (2727m)

Bild 56: Blick Richtung Piano di Chiavenna

Bild 57: Blick Richtung Piano di Chiavenna

Bild 58: Baumpilz

Bild 59: Alpe Cremine und Alpe Orlo

Bild 60: Pizzo di Prata und Alpe Cremine

Bild 61: blühender Baumstumpf

Bild 62: Pizzo di Prata und Alpe Cremine

Bild 63: Haus in Alpe Cermine

Bild 64: Hausbewachung

Bild 65: Blick auf Alpe Orlo

Bild 66: Blick auf Alpe Orlo

Bild 67: Wanderweg Nähe Cappella Donadio

Bild 68: Hotel San Lorenzo in Chiavenna
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