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In Fraciscio, auf fast 1300m ü.d.M., beginnt unsere Wanderung. In ein paar Serpentinen laufen wir durch den Ort aufwärts und wundern uns über Grösse und passablen Zustand der Häuser, da die Zufahrt über das kurvige Bergsträsschen eher ein ärmliches Bergdorf erwarten lässt. Schon am Ortsausgang endet das Asphaltsträsschen und wir müssen uns mit einem miserablen Schotterweg begnügen.
Der Schotterweg geht dann bald in einen schmalen Bergpfad über, der durch viel zu hohe Treppenstufen aus Naturstein für ordentlichen Höhengewinn sorgt. Der Wasserfall, der vor unseren Augen in die Tiefe stürzt, bekommt wegen des Gegenlichts und des steilen Abgrundes am Wegesrand zu wenig Beachtung.
Nach knapp zwei Stunden erreichen wir unser erstes Etappenziel, das Rifugio Chiavenna im Bergdorf Angeloga. Die idyllische Siedlung liegt auf eine grünen Hochebene, am kleinen See L. di Angeloga. Auf der Terrasse geniessen wir unser erstes Bier, während wir auf unsere Nachzügler warten.
Für einen Teil der Wandergruppe ist hier schon Endstation, sie wollen lieber relaxen. So macht sich eine Untergruppe auf den Weiterweg, noch einmal 300 Höhenmeter hinauf, zu weiteren Seen. Unmittelbar nach Angeloga steigt der Zickzackweg steil an und wird noch steiler. Da hilft nur vorausblicken und weiterlaufen. Im oberen Bereich bieten ein paar Drahtseile zusätzliche Sicherheit, für den, der es braucht.
Nach 35 Minuten tauch der kleine See L. Nero vor uns auf. Die nächste Hochebene ist erreicht. Wir folgen dem Pfad am nördlichen Ufer entlang und stossen bald auf den nächsten kleineren See. Berggipfel spiegeln sich in der stillen Wasseroberfläche. Durch ein Labyrinth von Feldbrocken schlängelt sich der Pfad weiter in Richtung Nordosten, an so manchem weiteren Tümpel vorbei.
Eine letzte Linkskurve und der langgestreckte Stausee Lago di Lei taucht unter uns auf. Der Anblick dieses 8 km langen Stausees ist das Ziel unserer Wanderung. An einem windgeschützten Plätzchen setzen wir uns zu einer Vesperpause ins Gras.
Auf dem Rückweg wollen wir die Seen um den Pso di Angeloga von der südlichen Seite umrunden. Dazu müssen wir aber die Abzweigung in Passnähe erwischen. Eine Beschilderung gibt es nicht. Ein Mitwanderer macht rechtzeitig auf ein Steinmännchen aufmerksam. Dann finden wir auch einen Stein, auf den in roter Farbe zwei Richtungen zum Rif. Chiavenna aufgezeichnet sind.
Wir zweigen nach links ab und folgen der spärlichen Trittspur. Ab und zu ist eine verwaschene Markierung auf einem Stein zu sehen. Durch ein Felslabyrinth steigen wir zunächst unerheblich auf und haben von dort einen Überblick über die Seen L. Caldera und L. Nero. Weiter geht es in Richtung Süden und dann abwärts nach Nordost drehend, bis wir schliesslich nach anderthalb Stunden wieder in Angeloga landen.
Viele Varianten, um von Angeloga nach Fraciscio zu gelangen, gibt es nicht. So wählen wir für den Abstieg zum Ausgangspunkt der Wanderung den gleichen Weg, den wir gekommen waren. Trotz zusätzlicher Besichtigung des Kriegerdenkmals auf einem Fels bei Angeloga benötigen wir für den Abstieg eine halbe Stunde weniger, als für den Aufstieg (1h20).