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Die ursprünglich geplante Route führt über einen Sattel von über 1700m ü.d.M. Über die Webcam auf dem Säntis ist zu sehen, dass ein nicht unerheblicher Teil dieser Route noch von Schnee bedeckt ist. Also sagen wir die Wanderung ab. Beim Googeln stossen wir auf eine interessante Tour in den Voralpen, die garantiert schneefrei ist. So entschliessen wir uns ganz spontan zur Wanderung über den Köbelisberg.
Bei dichtem Nebel fahren wir los, kommen aber am Startpunkt unserer Wanderung bei strahlend blauem Himmel an. Mitten in Wattwil sind die Parkplätze rar, zumal die Kirchgänger alle Parkplätze und Abstellmöglichkeiten um die Kirche herum belegen. Schliesslich finden wir doch eine Parkmöglichkeit an Strassenrand.
Vor der Kirche sind auf langen Tischen viele Gläser aufgereiht. Wir warten den Umtrunk nicht ab, da wir sowieso nicht eingeladen wären. Statt dessen laufen wir ein steiles Asphaltsträsschen hoch. Da wohl alle Anwohner in der Kirche sind, ist das Strässchen nahezu autofrei. Die Sicht auf Wattwil wird mit jeden Schritt besser. An den gegenüberliegenden Berghängen sehen wir das Kloster St. Maria und die Ruine Iberg. Zwischen Baumlücken hindurch sehen wir zum markanten Nordgrat des Speer.
Nach gut 10 Minuten zweigt ein Waldpfad mit vielen Treppenstufen vom Asphaltsträsschen ab. Der steile Pfad führt uns in Richtung Osten vom Ortsteil Grindlen weg und verläuft anfangs entlang des Waldrandes, bevor er nach ca. 600m wieder in das Asphaltsträsschen einmündet. Dort laufen wir 500m weiter, leicht bergan, bis zur Siedlung Büel. Nun zweigen wir nach links ab und folgen den gelben Wegmarkierungen.
Der anfängliche Schotterweg geht bald in einen Wiesenpfad und später in einen Waldpfad über. Ganz prächtig blühen die Obstbäume und am Horizont strahlen die schneebedeckten Berggipfel in der prallen Sonne. Eine halbe Stunde benötigen wir für die mehr als 200 Höhenmeter zwischen Büel und Köbelisberg. Eine Schweizer Flagge verrät uns, dass das Berggasthaus geöffnet ist. Nur ein Gast sitzt auf der Aussichtsterrasse des Gasthauses.
Im Laufe unserer langen Pause füllt sich die Terrasse des Berggasthauses. Wir ziehen nach einer knappen Stunde weiter. Ohne nennenswerten Anstieg verfolgen wir wenige Hundert Meter einen Landwirtschaftsweg. Dann zweigt links ein Waldpfad ab, auf dem wir nach wenigen Minuten den Gipfel des Köbelisberg erreichen. Auf einer Lichtung öffnet sich der Blick in fast alle Richtungen.
Über eine steile Wiese verlassen wir den Gipfel in nördliche Richtung, umrunden ihn aber nach einem kurzen Abstieg und laufen gen Süden auf einem Schotterweg weiter abwärts. Ein junges Kalb folgt einem Mitwanderer wie ein kleiner Hund. Erst wie er sich umdreht macht das Kalb kehrt. Nach 10 Minuten erreichen wir Waldschwilerberg, wo wir lesen können, dass das Berggasthaus auf dem Köbelisberg vor zwei Tagen noch Betriebsferien hatte.
In einer knappen halben Stunde laufen wir überwiegend Wiesenpfade zur 100 Höhenmeter tieferen Siedlung Hänsenberg. Der Weiterweg in Richtung Heiterswil beschert uns einen weiteren Anstieg von noch mal fast 100 Höhenmetern. Von der Höhe haben wir einen schönen Blick auf die Siedlung Hänsenberg und den Köbelisberg und im Süden auf das Säntismassiv über der Hochalp.
An Scherrer vorbei, durchstreifen wir ein kurzes Waldstück und stossen am Waldrand auf eine Sitzbank mit grandioser Aussicht in Richtung Süden. Die Hoffnung auf einen Grillplatz geben wir auf und spülen die kalten Grillwürstchen mit einem Glas Sekt hinunter. Eine grüngestreifte Zauneidechse setzt sich ohne Scheu für die Kameras in Pose.
Nach der Rast laufen wir 50 Höhenmeter hinunter nach Heiterswil. Dem verkehrsreichen Strässchen müssen wir gottlob nur 200 Meter Richtung Hemberg folgen. Und siehe da, wenige Minuten später passieren wir einen offiziellen Grillplatz. Schon zu spät. Südlich des Waldes Namens Langholz überqueren wir in einem Tobel zwei Zuflüsse des Ulisbaches. Wenig später spaziert uns ein freilaufendes Schwein entgegen. Es scheint Menschen gewohnt zu sein, denn es nimmt kaum Notiz von uns.
Vorbei an einem älteren Haus im Wald, mit vermutlich alternativen Bewohnern, einigen gut erhaltenen Bauernhäusern und modernen Häusern am Ortsrand von Ulisbach erreichen wir nach einer dreiviertel Stunde das Ufer der Thur. Hier benutzen wir den Thurweg am Westufer der Thur, um in gut 30 Minuten zurück nach Wattwil zu laufen.