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Hagleren (322)
Donnerstag 02.06.2011

Anfahrt: Rielasingen - Schaffhausen - Bülach - Nord-/Westumfahrung Zürich - Luzern - Sarnen - Giswil - Glaubenbielenpass - Sörenberg   

Route: Rischli - Alpweidstall - Alp Satz - Teufimattsattel - Hagleren - Bleikenchopf - Alp Rohr - Bleikenboden - Bunihus - Junkholz - Sägerei - Rischli

Gehzeit: ca. 6:50 h
Rischli - Alpweidstall ... 0:45 h
Alpweidstall - Alp Satz ... 0:10 h
Alp Satz - Teufimattsattel ... 0:55 h
Teufimattsattel - Hagleren ... 0:25 h
Hagleren - Bleikenchopf ... 1:25 h
Bleikenchopf - Alp Rohr ... 0:25 h
Alp Rohr - Bleikenboden ... 0:40 h
Bleikenboden - Bunihus ... 0:35 h
Bunihus - Junkholz ... 0:50 h
Junkholz - Sägerei ... 0:35 h
Sägerei - Rischli ... 0:05 h

Höhendifferenz: ca. 1140m

Distanz: ca. 20km







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Während der Anfahrt über den Glaubenbielenpass können wir die Bezeichnung der Strasse als Panoramastrasse nicht ganz nachvollziehen. Tiefe Wolken verwehren uns jegliche Sicht. Auf Passhöhe weckt ein winziges Wolkenloch ersten Hoffnung. Doch an unserem Treffpunkt, einem grossen Parkplatz kurz nach der Passhöhe, schlottern wir in der Kälte und geniessen wenigstens eine Tasse Kaffee aus der Thermoskanne und lecker Kuchen.

Zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren wir noch ein paar Kilometer, bis ans andere Ende von Sörenberg. Dort stellen wir die Fahrzeuge auf einem Parkplatz ab und laufen Richtung Ortsmitte von Sörenberg zurück. Ein Wanderwegweiser zeigt bis zum Hagleren eine Gehzeit von 2 Std. 15 Min. an. Wir folgen der Richtung, die der Wanderwegweiser anzeigt.

Bei den letzten Häusern kommen Zweifel an der richtigen Wahl des Weges auf. Doch laut Karte führt auch dieser gewählte Weg zu unserem Ziel. Auf dem Asphaltsträsschen laufen wir von Sörenberg in etwa 40 Minuten bis zum Alpweidstall, dann weiter auf einem Wirtschaftsweg in 10 Minuten bis zur Alp Satz. An der Alp fallen uns die golden glänzenden Kuhglocken auf, die im Wechsel mit schwarzen Kuhglocken am Hausgiebel wie Perlen auf einer Kette aufgereiht sind.

Der gelaufene Weg ist ein Abschnitt des Glasereipfad, der von Sörenberg bis nach Flühli führt. Die Glaserei war eine der wichtigsten Industrien des 18. Jahrhunderts im Kanton Luzern. Wir bleiben auf dem Glasereipfad, der jetzt als schmaler Fusspfad durch den Wald weiter ansteigt. Endlich können die ersten Sonnstrahlen durch den dichten Nebel dringen und mit jedem Meter nimmt der Himmel mehr und mehr die gewünschte Farbe blau an.

Wie wir eine knappe Stunde nach Alp Satz am Teufimattsattel eintreffen, liegt das Nebelmeer unter uns. Zwischen den Tannenspitzen unter uns und den teilweise schneebedeckten Gipfeln des Berner Oberlands im Hintergrund schwebt nur noch ein dünnes Wolkenband. In einem winzigen Unterschlupf aus dicken Holzbalken finden einige von uns Schutz vor dem kalten Wind. Nach immerhin fast 700 Höhenmeter gönnen wir uns eine kurze Trinkpause.

Jetzt ist es nicht mehr weit auf den Gipfel des Hagleren. Doch während des folgenden Kilometers sind noch mal 150 Höhenmeter zu bewältigen. Oft tun wir das im Rückwärtsgang, denn die Weitsicht über den Wolken, vor allem zu den Viertausender der Berner Alpen, ist grandios. Auf dem Wiesenpfad, der ein kurzes Stück auch durch den Wald führt, erreichen wir nach 25 Minuten, wie es auch auf dem Wanderwegweiser angegeben ist, den zugigen und breiten Gipfel des Hagleren.

Unendlich lange könnte man vom Gipfel in alle Himmelsrichtungen schauen, aber der frische Wind verkürzt unsere Gipfelrast und wir steigen langsam in Richtung Norden ab. Oft verschwindet der Pfad unter den Heidelbeersträuchern, oder ist so sumpfig, dass wir gerne über die Sträucher laufen. In windgeschützter Lage verstreut sich die Mannschaft und die Meisten suchen sich ein gemütliches Sitz- bzw. Liegeplätzchen, während eine Minderheit mit der Kamera die nähere Umgebung erkundet.

Langsam ziehen die Wolken von allen Seiten aus den Tälern herauf. Wir befürchten, bald völlig eingenebelt zu sein, wir am Morgen beim Aufbruch zur Wanderung. Ganz so schlimm wird es aber nicht. Über uns bleibt der Himmel vorerst noch blau. Durch eine sehr schöne, abwechslungsreiche Moorlandschaft zieht sich unser Weiterweg auf Grathöhe in Richtung Norden, kaum merklich abfallend. Oft weichen wir dem sumpfigen Weg über kleinere Umwege aus. Auf den Wiesen blüht das Wollgras und die blühenden Alpenrosen bieten einen herrlichen roten Farbkontrast.

Da es unterwegs so viel zu fotografieren gibt, sind wir eine gute Stunde bis zum Bleikenchopf unterwegs. Der überzeugt uns nicht so sehr, was überwiegend an der wetterbedingten Nullsicht liegt. Nicht einmal das Gipfelkreuz ist komplett. Es sieht aus wie der Grossbuchstabe T. Also halten wir uns nicht lange auf und steigen Richtung Osten drehend den steilen Waldpfad zur Alp Rohr ab.

Unterwegs bauen wir ein kleines Hindernis für die Kameraden ein. Eine wackelige Holzleiter, die über einen (noch) nicht aufgebauten Weidezaun verhelfen sollt, muss überstiegen werden. Prompt bricht bei der letzten Kameradin die oberste Sprosse und sie kracht zwischen den Sprossen hindurch. Ein böser Schreck fährt in unsere Glieder, aber wie wir erfahren, dass nichts passiert ist, ist das Gelächter gross.

Ausnahmsweise wird bei der Alp Rohr der Wanderwegweiser sehr genau beachtet. Dort wird eine Variante des Weges zum Bleikenboden als steil bezeichnet. Das spaltet die Gruppe in die, die es wissen wollen, und die, die es nicht wissen wollen. Am Wirtschaftsweg zwischen Bleikenboden und Oberflüeli wollen wir uns wieder treffen.

Der steile Weg führt zunächst über schwammige Moorwiesen und dann stetig abwärts durch einen ziemlich sumpfigen Wald. In der Tiefe können wir die meiste Zeit den Wirtschaftsweg beobachten, der langsam näher kommt. Die Sonne findet stellenweise wieder einen Durchschlupf durch einzelne Wolkenlücken. Die Bezeichnung "steil" hat für diesen Weg nur im Vergleich mit einer Fussgängerzone seine Berechtigung. Einzig die Nässe erfordert für den Abstieg erhöhte Aufmerksamkeit (ausser man hat Rei in der Tube dabei).

Am Wirtschaftsweg bei Bleikenboden wollen wir einem Auto ausweichen, doch das Auto hält an. Unsere Kameraden, die es nicht wissen wollten, winken uns aus dem Auto zu. Angeblich sind sie von dem netten Schweizer zum Mitfahren gezwungen worden. Sie wollen später aussteigen und mit uns weiter laufen, doch wir sehen sie lange Zeit nicht mehr. Wenige Meter weiter lockt uns ein Wanderwegweiser mit der genauen Richtungsangabe "Wanderweg" Richtung Norden vom Wirtschaftsweg weg.

An einem Wiesenhang verliert sich die Spur und Markierungen können wir nirgends finden. Die Geländeform gibt jedoch die Richtung vor und im Westen sehen wir kurze Zeit später, wieder am Wirtschaftsweg, einen gelben Wanderwegweiser. Ohne Ortsangaben zeigt der Wanderwegweiser in die Richtung, in die der Wirtschaftsweg verläuft, abwärts in Richtung Westen. Jetzt fallen wir allmählich vom Kartenrand unseres kleinen Kartenausschnittes, den wir in der Hemdentasche mittragen.

Nachdem wir uns auf dem Wirtschaftsweg immer mehr der Autostrasse zwischen Flühli und Sörenberg nähern, wächst das Bedürfnis, Richtung Süden abzuzweigen. In der Nähe eines Golfplatzes fragen wir einen Einheimischen, ob wir am Golfplatz vorbei nach Junkholz kommen. In breitestem Schweizer Dialekt bestätigt er uns das und gibt noch wertvolle Tips, die wir leider nicht verstehen.

Bis zu ein paar Ferienhäusern laufen wir nun südwärts, passieren eine Panzersperre, die aus dicken Betonklötzen die Landschaft durchzieht und erfreuen uns an einem, nein zwei, nein drei ... vielen kleinen Kätzchen, die sich scheu und doch neugierig von uns fern halten. Nach den Ferienhäusern endet der Weg. Wir laufen am Rande des Golfplatzes weiter, immer mit der Angst, von bösen Golfern vertrieben zu werden. Sie beobachten uns, bleiben aber friedlich.

Fast am Ende des Golfplatzes, wo uns keiner sehen kann, queren wir diesen. Nach zwei Gattern stehen wir endlich wieder auf einem öffentlichen Asphaltsträsschen, mit Abzweigung. Schon nach wenigen Metern Asphaltsträsschen werden wir von einem Golfspieler zurückgepfiffen. Er fragt uns nach unserem Ziel und schickt uns dann auf den richtigen Weg.

Wie wir später erfahren, muss der gleiche Golfspieler auch unsere (zum Mitfahren verdonnerten) Wanderkameraden auf den richtigen Weg gebracht haben, nur leicht zeitversetzt. Ihr netter Fahrer hatte sie extra weit ins Tal gefahren, damit sie auch noch einen schönen Anstieg erleben dürfen.

Nachdem die Füsse schon leicht platt sind, schmerzt das genauere Kartenstudium besonders, denn es verrät, dass noch ungefähr 250 Höhenmeter anstehen. In einer Kurve empfiehlt eine grosse Tafel, besonders langsam zu fahren, um die Strasse, jetzt nur noch Schotterweg, zu schonen. Dann folgt ein langer, gerader und anstrengender Anstieg, ungefähr anderthalb Kilometer in Richtung Süden. Der Weg wird zum Pfad und ist am Ende, wie das Bauernhaus von Junkholz zu sehen ist, in der hohen und nassen Wiese kaum mehr sichtbar.

Der Wanderweg wird in sicherer Entfernung am Bauernhaus vorbei geleitet. Man könnte meinen, der Bauer mag keine Wanderer. Durch zwei elektrischen Zäune, ohne Übergang, ist der Wanderweg blockiert und dazwischen herrscht die reinste Schlammschlacht. Am Zufahrtsweg zum Bauernhaus zeigt dann ein Wanderwegweiser nach Sörenberg eine Gehzeit von 50 Minuten an.

Etwas mehr als einen Kilometer dem Wirtschaftsweg folgend, werden wir von Wegmarkierungen an einem kleinen Bach entlang zum Flüsschen Waldemme geleitet. Dort laufen wir auf einem breiten Wanderweg weiter in Richtung Süden und holen kurz vor Sörenberg unsere abtrünnigen Wanderkameraden ein. Schon ein paar hundert Meter, nachdem wir über eine Brücke die Waldemme überqueren, stehen wir auf dem Parkplatz am Rande von Sörenberg.

Bild 1: Ortseingang Sörenberg

Bild 2: Kuhglocken bei Alp Satz

Bild 3: erste Sonnenstrahlen

Bild 4: Berner Alpen

Bild 5: über den Wolken

Bild 6: Teufimattsattel, Blick zum Nünalpstock

Bild 7: Aufstieg zum Hagleren

Bild 8: Berner Alpen

Bild 9: Blick Richtung Nünalpstock

Bild 10: Berner Alpen

Bild 11: Rosenhorn, Mittelhorn, Wetterhorn

Bild 12: Hagleren (1949m)

Bild 13: Pilatus (2119m)

Bild 14: Schrattenflue (2092)

Bild 15: Berner Alpen

Bild 16: Wolken

Bild 17: Blick Richtung Wetterhorn

Bild 18: Gipfelkreuz Hagleren

Bild 19: Berner Alpen

Bild 20: Blick Richtung Norden

Bild 21: Schrattenflue

Bild 22: Schrattenflue

Bild 23: Wolken

Bild 24: Abstieg vom Hagleren

Bild 25: Moorlandschaft

Bild 26: Moorlandschaft

Bild 27: Wolken unterm Schrattenflue

Bild 28: Moorlandschaft

Bild 29: Moorlandschaft

Bild 30: bunter Stein

Bild 31: Moorlandschaft

Bild 32: Moorlandschaftspfad

Bild 33: Farben der Natur

Bild 34: Farben der Natur

Bild 35: Farben der Natur

Bild 36: lebendige und tote Bäume

Bild 37: Alpenröschen

Bild 38: Alpenröschen

Bild 39: Baumtor

Bild 40: Moorlandschaftspfad

Bild 41: toter Baum

Bild 42: Alpenröschen

Bild 43: Moorlandschaftspfad

Bild 44: Moorlandschaftspfad

Bild 45: Moorlandschaft mit Wollgras

Bild 46: tote Bäume

Bild 47: Kunst im Moor

Bild 48: Tannenzapfen

Bild 49: Bleikenchopf (1681m)

Bild 50: steiler Abstieg zum Bleikenboden

Bild 51: Bleikenboden

Bild 52: Sonnenfelder

Bild 53: Blick durch die Bäume

Bild 54: Sonne und Wolken

Bild 55: Panzersperren

Bild 56: altes Bauernhaus

Bild 57: Bauernhaus Junkholz

Bild 58: Waldemme
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