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Maloja, Codera, Julier (151)
30.09.-02.10.2006

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - St. Margrethen - Chur - Thusis - Julier-Pass - Maloja - Castasegna   

Sa. 30.09.2006: Maloja - L.da Lunghin - Lei Nair - Blaunca
Gehzeit: ca. 5:30 h (800m, 13km)

So. 01.10.2006: Novate - S.Giorgio - Cii - Codera
Gehzeit: ca. 6:30 h (800m, 12km)

Mo. 02.10.2006: La Veduta - Leg Grevasalvas
Gehzeit: ca. 4:00 h (300m, 8km)


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Über den Julier-Pass (2284m) fahren wir vom Rheintal (Vorderrhein) in das Oberengadin. Vom Silser-See aus unternehmen wir am ersten Tag eine Wanderung zu zwei kleineren Seen. Erst am Abend suchen wir unsere Herberge auf, von der wir in den folgenden Tagen zu Eintagestouren starten wollen. Untergebracht sind wir für 45,- SFR pro Nacht und Person (inkl. Frühstück) in dem kleinen Hotel Post in dem schweizerischen Grenzdorf Castasegna. Nach der ersten Nacht fahren wir von unserer Herberge aus nach Italien, das Bergell hinunter, über Chiavenna in Richtung Süden. Am Rande des Lago di Mezzola, dem nördlichen Ausläufer des Comer Sees, besuchen wir auf Umwegen über das Bergdorf S.Giorgio das bewohnte Dorf Codera im gleichnamigen Tal Val Codera. Wegen des schlechten Wetters fahren wir am dritten Tag zunächst Richtung Heimat und unternehmen in der Nähe des Julierpasses noch eine kleine Wanderung zum Leg Grevasalves.

Samstag, 30.09.2006
Über dem Silser See, der im Oberengadin südwestlich von St.Moriz liegt, ist kein Wölkchen zu sehen. Die kleben an den Gipfeln der umliegenden Berge. Aber trotz Sonnenstrahlen liegt die gefühlte Temperatur deutlich unter der gemessenen. Am Südzipfel des Silser Sees beginnt unsere, wegen der weiteren Anfahrt, verkürzte Tageswanderung. Es geht gleich streng los, so dass das Mitleid mit unseren Kurzbehosten schnell in Vergessenheit gerät, denn im steilen Grashang kommen wir ordentlich ins Schwitzen. Bei jedem Umdrehen ist ein noch grösserer Abschnitt des Silser Sees und mehr Häuser von Maloja zu sehen. Schon nach wenigen Minuten befinden wir uns oberhalb der Baumgrenze. Gras und Steine bestimmen das Bild. Immer wieder verdecken vorbeiziehende Wolken die Sonne und sorgen so für eine leichte Gänsehaut auf der nassgeschwitzen Haut. Aber der blaue Himmel zwischen den Wolkenlücken gibt Hoffnung auf wärmere Zeitabschnitte. Bei nur wenigen Pausen schaffen wir die 700 Höhenmeter zum See L.da Lunghin in weniger als zwei Stunden. Zwischen den vielen abgerundeten Felsen am Seeufer finden wir leicht eine windgeschützte Ecke zum längeren Rasten. Als Entschädigung für das ausbleibende Gipfelkreuz finden wir auf einer Felserkuppel im Uferbereich ein kleines, süsses, mit Schnüren gebundenes Holzkreuz. Leider lässt sich der See nicht umrunden, da das Nordufer von hohen, senkrechten Felswänden begrenzt ist. Bei der Diskussion um die nächste Etappe setzt sich ein weiterer kleiner See gegenüber einer zugigen Passhöhe durch. Über eine Ministaumauer am Ostufer des Sees verlassen wir unseren Rastplatz und wandern einige Zeit einer Höhenlinie entlang in Richtung Nordosten. Erst eine halbe Stunde später fällt der Weg leicht ab und führt uns durch ein windgeschütztes, sonniges Tal, wo uns besonders angenehm die Stille auffällt. Trotz karger Landschaft gibt es viel zu sehen. Besonders d ie bunten Steine und die Quarzeinschlüsse haben es uns angetan. Deswegen kommen wir so langsam voran, das ein fremder Beobachter uns fragt, ob wir eine Exkursion durchführen. An einem Wegweiser beginnt der Abstecher zum See Lej Nair, der nochmals 150 Höhenmeter Aufstieg fordert. Niemand ist müde genug, um diesem Abstecher zu entsagen. Über kurze und steile Serpentinen durch felsiges Gelände steigen wir in knapp 20 Minuten hinauf. Schon der Anblick des klaren Bergsees ist die volle Entschädigung für den schweisstreibenden Aufstieg. Und die weglose Umrundung bildet ein Highlight der Tageswanderung. Die umliegenden Berge und weisse Wolkenfetzen am blauen Himmel spiegeln sich auf der glatten Wasseroberfläche, die je nach Standort ihre Farbe ändert. Nach der halben Umrundung ist Blockhüpfen angesagt. Jeder sucht sich seinen eigenen Weg durch das Felslabyrinth. Am Ende der Umrundung stehen wir in einem schwarzen Krater und rätseln über dessen Entstehu ng. Ob ein Meteorit die Ursache war oder ob es sich um einen ausgetrockneten Tümpel handelt können wir nicht abschliessend klären. Zehn Minuten später sind wir wieder in unserem stillen Tal. Für den weiteren Abstieg wählen wir einen Pfad, der auf der Wanderkarte zwar registriert, aber nicht als Wanderweg markiert ist. Es existieren vorort auch keine Wegweiser. Aber ein deutlich erkennbarer Pfad führt am Bach Ova dal Mulin entlang etwa 300 Höhenmeter zum kleinen Bergdorf Blaunca hinunter. Voller Staunen besichtigen wir die gepflegte Siedlung, die aus höchstens einem Duzend Häusern und Hütten besteht. Ein alter Stall wird zum Kauf angeboten. Die meisten Häuser sind renoviert und soweit man durch die Fenster sehen kann, innen modern eingerichtet. Das wundert nicht, denn die Siedlung ist mit dem PKW erreichbar. Ab Blaunca führt ein Landwirtschaftsweg etwa einen Kilometer durch die Hochebene in südwestliche Richtung, wo wir über den steilen Grashang die letzten 200 Höhenmeter zum Ausgangspunkt unserer Wanderung absteigen. Nach einer Tasse Kaffee in einer Gaststätte am Wegesrand setzen wir unser Fahrt fort, über den Maloja-Pass, durch das Val Bregaglia (Bergell), bis Castasegna, einem schweizerischen Ort, direkt an der italienischen Grenze. Dort sind für uns im Hotel Post für zwei Nächte einige Zimmer reserviert. Nach der Zimmerverteilung und einer warmen Dusche laufen wir in wenigen Minuten nach Italien und kehren dort in eine Pizzeria ein.

Bild 1: Silser See (1801m)

Bild 2: Silser See

Bild 3: Wolkenstimmung

Bild 4: L. da Lunghin (2484m)

Bild 5: L. da Lunghin

Bild 6: L. da Lunghin

Bild 7: L. da Lunghin

Bild 8: Kreuz am L. da Lunghin

Bild 9: Maloja in Wolken

Bild 10: L. da Lunghin mit P. Grevasalvas

Bild 11: Piz Grevasalvas (2932m)

Bild 12: Moos

Bild 13: Quarzeinschluss

Bild 14: Silser See

Bild 15: Lej Nair (2456m)

Bild 16: Lej Nair

Bild 17: Lej Nair

Bild 18: Lej Nair

Bild 19: Bergdorf Blaunca (2037m)

Bild 20: Treppe in Blaunca

Bild 21: Blaunca

Bild 22: Silser See

Sonntag, 01.10.2006
Unsere Unterkunft, das Hotel Post, liegt in etwa 700m Meereshöhe. Wenn wir in Richtung Chiavenna hinunter schauen sehen wir Nebel und wenn wir in Richtung Maloja hinauf schauen sehen wir nichts anderes. Wählen wir also eine Wanderung in tieferen Lagen, können wir genauso Pech haben wie in grossen Höhen. Wegen den angenehmeren Temperaturen entscheiden wir uns für eine Tour in tieferen Lagen. Auf dem Wanderweg mit der Bezeichnung A5 wollen wir von Novate zum Bergdorf Codera laufen und auf dem Wanderweg A6 wieder zurück. Am Parkplatz in Mezzolpiano beginnt unsere Tour. Noch kann sich niemand vorstellen, wo in Richtung Osten ein Weg sein soll. Wir sehen nur steile Felswände, die auf den ersten Blick unbezwingbar zu sein scheinen. Um an den Einstieg des Bergweges A5 zu gelangen, laufen wir zunächst ein kleines Stück die Fahrstrasse zurück, die wir gekommen sind. Nach einer Abzweigung passieren wir einen Steinbruch und sammeln die ersten Esskastanien auf. Einen hal ben Kilometer weiter fordert eine Tafel zum Tragen von Schutzkleidung, wie Helm und Schutzbrille, auf. Wir gehen davon aus, dass wir heute, am Sonntag, den Wanderweg barhäuptig benutzen dürfen. Nein, die Tafel gilt nicht für den Wanderweg, der an dieser Stelle abzweigt. In früheren Zeiten bestens präpariert, schlängelt sich der breite Pfad in unzähligen Schleifen die beinahe senkrechte Wand hinauf. Kastanien- und andere Bäume sorgen für die subjektive und Drahtseile für die objektive Sicherheit der Wanderer. Manchmal könnte man tief hinunter blicken, wäre da nicht die Waschküche. Schweiss und Nebel lassen das nasse Hemd an der Haut kleben. Nur nicht stehen bleiben, sonst beschlägt die Brille. Doch ab und zu gibt ein Nebelloch einen kleinen Tiefblick frei und so sehen wir, das wir doch schnell an Höhe gewinnen. Eine verfallene Bergsiedlung, die nahtlos in einen Steinbruch über geht, lädt uns zum Rasten ein. Wir müssen sch on ziemlich weit oben sein, denn wir sind schon fast zwei Stunden unterwegs, obwohl wir auf der Wanderkarte erst 2cm zurückgelegt haben. Für kurze Zeit gibt ein Nebelloch den Blick auf den gegenüber liegenden Hang frei. Dort erkennen wir quer durch den senkrechten Fels den Weg A6, den wir als Rückweg nehmen wollen. Laut Höhenmesser ist es nicht mehr weit zum Bergdorf S.Giorgia. Und tatsächlich taucht nach 10 Minuten Gehzeit gespenstisch der Kirchturm von S.Giorgia im Nebel auf. Die dicht gedrängten Häuser sind alt aber in sehr gutem Zustand. Im Moment scheint das Dorf einen Winterschlaf zu machen. Wir bewundern die hübschen Gärten und inspizieren die beiden Materialseilbahnen, die von hier aus nach unten und nach oben führen. Vor einem Häuschen liegt die Ernte des Tages zum Putzen auf dem Tisch. Ein Paar aus dem Engadin verbringt hier seine freien Tage. Nachdem wir uns über den optimalen Weiterweg erkundigen, erzählen sie uns über das Dorf und begleiten uns zum Einstieg des empfohlenen Weges. Es soll nur noch 15 Minuten aufwärts gehen und dann auf einer Höhe bleiben. Der Wanderweg A5, den wir ursprünglich gehen wollten, hätte uns in ein Tal absteigen lassen, mit anschliessenden Aufstieg. Für die Strapazen des Anstiegs werden wir reichlich belohnt. Eine Galerie zieht sich fast zwei Kilometer durch eine senkrechte Felswand. An vielen Stellen wurde ein künstlicher Weg in den Fels gesprengt. Durchgängig ist der Weg mit Drahtseil gesichert. Schon lange im Voraus ist der Weiterweg am gegenüberliegenden Hang zu sehen. Die Aufschrift Cola auf einem Fels zeigt nicht den Weg zum nächsten Getränkestand an, sondern zu einem weiteren Bergdorf, das wir jedoch rechts liegen lassen. Eine blecherne Überdachung eines kurzen Stückes der Galerie schützt eher vor Wasser als vor herunter fallenden Felsbrocken. Von der Siedlung Cii aus sehen wir direkt auf unser Ziel Codera hinüber. Die beiden Dörfer liegen etwa auf gleicher Höhe. Doch der Weg dort hin verläuft durch eine bestimmt 100 Meter tiefe Senke. Am untersten Punkt fasziniert uns eine alte Brücke aus Naturstein, die eine tiefe Schlucht überspannt. Mit dem Fotoapparat versuchen wir, die Tiefe einzufangen. Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir Codera, ein Bergdorf, das, obwohl mit dem Auto nicht erreichbar, das ganze Jahr über bewohnt ist. Von einer früheren Wanderung ist uns eine Herberge mit Gartenwirtschaft bekannt. Dort wollen wir eine ausgiebige Rast machen. Doch zuerst durchstreifen wir noch einige der vielen schmalen und verwinkelten Gassen des Ortes, bevor wir uns unter dem Weinrebendach auf der Terrasse der Rifugio Osteria-Alpina niederlassen. Inzwischen besuchen nicht nur zweibeinige, sondern auch ein paar vierbeinige Esel das Dorf. Nach einer knappen Stunde treten wir den Rückweg ins Tal an. Dafür haben wir uns den Wanderweg A6 ausgewählt, den wir ebenfalls von einer frühere n Wanderung kennen. Nach einem kleinen Abstieg durchlaufen wir lange Galerien aus Beton, die vor Wasser und Steinschlag schützen sollen. Dann bringen uns Steintreppen wieder nach oben und zum schwitzen. Hier lassen wir auch die Karawane von vierbeinigen Eseln an uns vorbei ziehen. Kaum das Wort "störrisch" in den Mund genommen, bleibt einer der Esel stehen. Aber der Eseltreiber weiss damit umzugehen. Ab der Siedlung Avedée, die wir schon auf dem Weg nach Codera aus der Ferne sehen konnten, steigt der Weg nicht mehr so steil an. Und erst bei einer Madonna-Statue geht es endgültig und langanhaltend über unzählige Stufen und viele Kehren hinunter, bis zum 400 Meter tieferen Parkplatz bei Mezzolpiano. Dieser Abschnitt nimmt weniger als eine Stunde in Anspruch. Müsste ich die Wanderung unter ein Motto stellen, würde ich sie Kastanienwanderung nennen, denn ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viele Kastanien gesehen, wie auf dieser Tour.

Bild 23: Materialseilbahn

Bild 24: Bergpfad im Nebel

Bild 25: Bergpfad

Bild 26: Blick auf Novate (272m)

Bild 27: Bergpfad

Bild 28: Bäume an der Felswand

Bild 29: Steinbruch bei S. Giorgio

Bild 30: Pfad in der Felswand

Bild 31: Kastanien

Bild 32: Fliegenpilz

Bild 33: S. Giorgio im Nebel

Bild 34: Materialseilbahn

Bild 35: Lago di Mezzola und F. Codera

Bild 36: S. Giorgio (748m)

Bild 37: S. Giorgio

Bild 38: Ernte in S. Giorgio

Bild 39: S. Giorgio

Bild 40: Trauben

Bild 41: Kastanien

Bild 42: Bergpfad im Nebel

Bild 43: Bergpfad

Bild 44: Bergpfad

Bild 45: Bergpfad

Bild 46: Kletterpassage

Bild 47: Bergpfad

Bild 48: Brücke

Bild 49: Blick auf Avedee (790m)

Bild 50: Bergpfad

Bild 51: Bergpfad

Bild 52: Bergpfad

Bild 53: Bergpfad

Bild 54: Wegmarkierung

Bild 55: Bergdorf Cii (851m)

Bild 56: Galerie

Bild 57: Galerie

Bild 58: Kastanien

Bild 59: Treppe

Bild 60: Codera (825m)

Bild 61: Trauben

Bild 62: Galerie

Bild 63: Esel

Bild 64: Lago di Mezzola und F. Codera

Bild 65: Treppe

Montag, 02.10.2006
Ein Blick aus dem Fenster und die laufenden Scheibenwischer eines vorbeifahrenden Autos verraten alles über das aktuelle Wetter. Doch die Wirtin des Hotels weiss mehr. Per Telefon hat sie erfahren, dass es im Engadin nicht regnet, ja sogar die Sonne scheint. Unser Heimweg führt uns über Maloja ins Engadin. Also beschliessen wir, so weit in Richtung Heimat zu fahren, bis uns die Sonne auffordert, anzuhalten und loszulaufen. Am Silser See, unweit von Maloja, reisst die Wolkendecke schon auf und lässt blauen Himmel erblicken. Doch schon während des Kartenstudiums verschwindet die blaue Hoffnung wieder. Müssen wir höher hinauf, um über den Wolken zu schweben? Der höchste Punkt, den wir auf der Rückreise überfahren, ist der Julier-Pass mit 2284 Meter, also noch mal fast 500 Meter höher als der aktuelle Standort. Wir geben die Hoffnung nicht auf und legen uns mit Hilfe der Wanderkarte eine Rundtour in der Nähe des Passes zurecht. Tatsächlich ist das Wetter auf der Passhöhe nicht bombig, aber zum Wandern geeignet. Natürlich sind die Temperaturen geringfügig niedriger als am Vortag, wo der Ausgangspunkt der Wanderung immerhin 2000 Höhenmeter tiefer lag. Unterhalb des Passes, beim Gasthaus La Vaduta, ziehen wir die dicke Jacke an und entfernen uns vom Strassenlärm der Passstrasse. Das Wolkenspiel meint es nicht gut mit uns, denn sonnige Berghänge sehen wir nur in der Ferne. Die wandernden Sonnenflecken lassen aber die umliegenden Berglandschaften ständig in einem anderem Licht erscheinen. Schon nach etwas mehr als einer Stunde stehen wir auf einem Hügel über dem See Leg Grevasalvas. Der steile Abstieg von etwa 50 Höhenmetern direkt zum See nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Von ein paar leichten Regentropfen lassen wir uns die Stimmung nicht verderben. Mit einem geringen Teilnehmerschwund treten wir die weglose Umrundung des Sees an, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, an einer unüberwindlichen Stelle umdrehen zu müssen. Ganz überraschend taucht hinter einer Anhöhe ein weiterer See auf, der nicht durch Grösse, sondern durch Transparenz ins Auge sticht. Sein Wasser ist so klar, dass sämtliche Steine des Seegrundes zu sehen sind. Im weglosen Gelände ist wieder einmal Blockhüpfen angesagt. Wenig trittsichere Wanderer haben hier keine Freude und mangelhaftes Schuhwerk könnte fatale Folgen haben. Geübten Sprunges gelangen wir sicher auf einfacheres Gelände. Der höchste Punkt im Uferbereich des Leg Grevasalvas ist durch ein mannhohes Steinmännchen markiert. Auch wir hinterlassen unsere Visitenkarte in Form eines Steines auf der Nase des Steinmännchens. Nach einer Stunde für die Umrundung des Sees treffen wir wieder auf unsere Zurückgebleibenen und treten gemeinsam den Weg in Richtung Bivio an. Die Regentropfen haben ihre Fallgeschwindigkeit inzwischen auf Null kmh reduziert, so dass wir uns zum Rasten auf trockenen Felsblöcke n niederlassen können. Eine halbe Stunde Gehzeit trennt uns noch von der Passstrasse. Ungefähr zwei Kilometer und 100 Höhenmeter unterhalb des Ausgangspunktes unserer Wanderung überqueren wir die vielbefahrene Passstrasse, um an der anderen Hangseite abseits der Strasse zum Auto zurück zu kehren. Der reissende Bach Gelgia macht uns beinahe einen Strich durch die Rechnung. Unterschiedlich gut gelingt die Überquerung des Baches, denn die nassen Steine im Bach eignen sich eher für eine Rutschpartie als für eine sichere Überquerung. Bis wieder alle beieinander sind, laufen wir beidseitig des Baches in Richtung Julier-Pass. Unterwegs warnt eine Tafel vor wildgewordenen Kühen, die zur Verteidigung ihrer Jungen notfalls auch harmlose Wanderer angreifen, da sie Freund und Feind nicht voneinander unterscheiden können. Bei einer Brücke an der Alm Sur Gonda stossen die letzten Bachüberquerungsverweigerer zu uns. Über Kuhweiden und einen leichten Ansti eg erreichen wir nach einer viertel Stunde den Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Bild 66: Herbstfarben

Bild 67: Niederschlagsmesser

Bild 68: Piz Valletta (2918m)

Bild 69: Blick auf La Veduta (2233m)

Bild 70: Passstrasse zum Julier Pass

Bild 71: Wolkenstimmung

Bild 72: Leg Grevasalvas (2390m)

Bild 73: Leg Grevasalvas

Bild 74: Leg Grevasalvas

Bild 75: Leg Grevasalvas (2390m)

Bild 76: klarer Bergsee

Bild 77: Steinmännchen überm Leg Grevasalvas

Bild 78: Wolkenstimmung

Bild 79: Wolkenstimmung

Bild 80: Moos im Tümpel

Bild 81: Flechten

Bild 82: Wegmarkierung

Bild 83: Hinweis für Wanderer

Bild 84: Wegmarkierungen

Bild 85: Alm Sur Gonda (2150m)
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