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Monte Rosa (213)
Mittwoch 23.07.2008

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - St. Gallen - St. Margrethen - Chur - Thusis - Via Mala - Splügen (Pass) - Castasegna   

Route: Borgo Nuovo - Savogno - Monte Rosa - Savogno - Dasile - Borgo Nuovo

Gehzeit: ca. 7:30 h
Borgo Nuovo - Savogno  ... 1:40 h
Savogno - Monte Rosa  ... 2:30 h
Monte Rosa - Savogno  ... 2:00 h
Savogno - Dasile  ... 0:20 h
Dasile - Borgo Nuovo  ... 1:00 h

Höhendifferenz: ca. 1350m

Distanz: ca. 10km


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Valchiavenna ist die westliche Fortsetzung oder der westliche Abschnitt des Bergell auf italienischem Boden und erstreckt sich vom Städtchen Chiavenna bis zum Schweizer Grenzort Castasegna. Wer von Chiavenna aus in Richtung Schweizer Grenze fährt, kann ihn nicht übersehen, den doppelten Wasserfall Cascate dell'Acqua Fraggia bei Borgo Nuovo. Genau hier beginnt unsere Wanderung.

Der Parkplatz unterhalb eines Campingplatzes ist kostenpflichtig und eignet sich deshalb nicht besonders für das ganztägige Abstellen des PKW. Zwei Abzweigungen weiter gelangt man auf einen kostenfreien Parkplatz für Wanderer.

Der Wasserfall zieht uns an wie ein Magnet. Beim der Gischt und dem lauten Getösse, das der Wasserfall bei dessen Auftreffen verursacht, halten wir uns nicht lange auf und lassen auch den schützenden Deckel auf dem Objektiv stecken.

Der Einstieg zum Wanderweg nach Savogno ist vom Wasserfall aus nicht gekennzeichnet. Wir verfolgen die Fussspuren, die uns an Kletterfelsen vorbei zu einem Felsabsatz führen, der uns zur Handarbeit zwingt. Nach einer leichten Kletterei, bei der uns Baumwurzeln als Haltegriffe dienen, sind erste Wegmarkierungen zu finden.

Natürliche und künstliche Treppenstufen ermöglichen den weiteren, steilen Aufstieg durch ein Felslabyrinth. Drahtseile schützen vor dem Herunterfallen und unterstützen beim Hinaufsteigen. Ein kleiner Abstecher führt in schwindelnder Höhe an die Kante des Wasserfalls. Hinter stabilem Geländer kann der Tief- und Weitblick in vollen Zügen genossen werden.

Durch einen Felskamin ermöglichen Eisentreppen auch Nichtbergsteigern den Aufstieg. Eine weitere zweite Aussichtskanzel liegt direkt am Weg. Jetzt wird die Umgebung etwas grüner. Steintreppen und Pfade führen durch Sträucher und steile Wiesen. Über eine stabile und doch etwas wackelige Hängebrücke überqueren wir den Wasserlauf.

Immer wieder Fallen die Wasser über Felskanten und sammeln sich in kleinen und grösseren Becken. Unser Blick richtet sich mehr auf das herunter fallende Wasser als auf die breiten Treppen, die wir links des Wasserlaufes steil nach oben steigen. Von einer zweiten Brücke, auf der wir die Seite wieder wechseln, sehen wir auf ein grösseres Wasserbecken, in das sich das Wasser von weit oben hinein fallen lässt.

Kurze Zeit später biegen wir von offiziellen Weg ab und verfolgen einen halboffiziellen Pfad, der etwas steiler ansteigt. Die Abzweigung ist nicht gekennzeichnet, aber der Pfad gut ausgetreten und stellenweise auch durch Drahtseile gesichert. Eine Viertelstunde später taucht zwischen den Bäumen die Kirche von Savogno auf.

Nach dem Übersteigen eines Weidezauns laufen wir auf dem Normalweg, einer Steintreppe, die letzten 100 Meter zu den ersten Häusern von Savogno hinauf. Wir sind die ersten Gäste des Berggasthauses, auf dessen Terrasse wir eine angenehme Pause mit herrlichem Tiefblick auf Chiavenna geniessen. Es dauert fast anderthalb Stunden, bis das (Funktions-)T-Shirt, das beim knapp 2-stündigen Aufstieg ordentlich nass geworden ist, wieder einigermassen trocken ist.

Wir gönnen uns die lange Pause, da zum nächsten Etappenziel, dem Monte Rosa, noch mehr als 700 Höhenmeter zu überwinden sind. In den schattigen Gassen des alten Bergdorfes ist es noch angenehm kühl. Viele Häuser sind eingefallen, aber einzelne Häuser inmitten der Trümmern sind renoviert und bewohnbar. Wiesenpfade führen vom Dorf weg und gehen im angrenzenden Wald in steile Steintreppen über.

Durch Menschenhand sind steile Felsplatten erst passierbar gemacht. Im Tal Valle dell Acqua Fraggia finden wir viele alte Steinhütten, umgeben von saftigen Weiden. Ein Wanderwegweiser gibt auf den Monte Rosa eine Gehzeit von einer Stunde an. Die spartanisch angebrachten Wegmarkierungen erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. Stellenweise sind sie durch hohes Gras verdeckt.

Bei der Hitze kommt uns das Eintauchen des Pfades in den Wald sehr gelegen. Dafür wird das Gelände zunehmend steiler. Im oberen Bereich überwiegen kleinere Birken. Entlang eines mehrere hundert Meter tiefen Abgrundes wird der Pfad wieder flacher. Eine Felspassage erfordert etwas Handarbeit, lässt sich aber einfach überwinden.

Vergeblich suchen wir ein Gipfelkreuz. Statt dessen finden wir eine grüne Wiese mit einem verfallenen Steinhaus. Der Aufstieg hat sich mit zweieinhalb Stunden etwas mühsamer gestaltet als gehofft. Aber auch für den Rückweg nach Savogno benötigen wir inklusive Pause zwei Stunden.

Nach so einer Anstrengung schrecken uns die 100 Höhenmeter nach Dasile nicht mehr. Wir unterbieten die auf dem Wegweiser angegebene Gehzeit von 20 Minuten um ein Viertel. Allerdings laufen wir nicht direkt zum Dorfkern, sondern pausieren unterhalb des Bergdorfes, an einer Bergkante, mit einem herrlichen Tiefblick in das Valchiavenna.

Auch den Abstieg von Dasile nach Borgo Nuovo meistern wir in Rekordzeit. Für die unzähligen Stufen, die durch den Kastanienwald mehr als 600 Meter abwärts führen, benötigen wir etwa eine Stunde.

Bild 1: Cascade del' Acqua Fraggia

Bild 2: Cascade del' Acqua Fraggia

Bild 3: Kirche von Savogno

Bild 4: Blick Richtung Süden

Bild 5: Blick auf Chiavenna

Bild 6: Savogno (932m)

Bild 7: Val dell' Acqua Fraggia

Bild 8: Pfad am Abgrund

Bild 9: Steintreppe

Bild 10: Tiefblick nach Villa

Bild 11: Pfad auf dem Monte Rosa

Bild 12: Hütte auf dem Monte Rosa

Bild 13: Blick vom Monte Rosa (1657m)

Bild 14: Hütte im Val dell' Acqua Fraggia

Bild 15: Dasile, Monte Rosa (r.)
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