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Appenzeller Weg (377)
Sonntag 14.04.2013

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - Wil - Gossau - Herisau   

Route: Herisau (Bhf) - Nieschberg - Säntisblick - Risi - Sitz - Arnig - Wald Post - Tüfenberg - Wis-West - Zürchersmühle

Gehzeit: ca. 5:30 h
Herisau (Bhf) - Nieschberg  ... 1:00 h
Nieschberg - Säntisblick  ... 0:50 h
Säntisblick - Risi  ... 0:45 h
Risi - Sitz  ... 0:15 h
Sitz - Arnig  ... 0:25 h
Arnig - Wald Post  ... 0:25 h
Wald Post - Tüfenberg  ... 0:55 h
Tüfenberg - Wis-West  ... 0:25 h
Wis-West - Zürchersmühle  ... 0:30 h

Höhendifferenz: ca. 850m

Distanz: ca. 21km


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In Herisau sind fast alle Parkplätze neben dem Bahnhofsgebäude frei, aber es stünde auf der anderen Strassenseite auch ein grosses Parkhaus zur Verfügung. Für ein Tagesticket bezahlen wir fünf Schweizerfranken. Wir folgen dem Wanderwegweiser zum Hauptwegweiser, der direkt vor dem Parkhaus steht.

Zunächst halten wir uns an den Jakobsweg, der mit „Via Jacobi“ ausgezeichnet ist. Am Fusse einer Treppe, die zwischen zwei Häusern hinauf geht, ist der Wegweiser zur Treppe hin verbogen. Zurecht oder nicht zurecht, jetzt wissen wir es. Wir kommen also hier vom Jakobsweg ab, da wir die Treppe hinauf steigen.

Viele alte Häuser mit grossem Holzanteil sind zu bewundern, mal baufällig mal hübsch hergerichtet. Nach drei Minuten finden wir wieder Wanderwegweiser, die auch einige Etappenziele von uns anzeigen. Allerdings sehen wir keinen Hinweis auf den Jakobsweg. Im Ortsteil Wilen, südlich von Herisau, verlassen wir endlich die vielbefahrene Strasse.

Steil geht es an einzelnen, alten Häusern vorbei, wo wir uns wundern, dass sie noch bewohnt werden. Der Weg geht in einen kaum begangenen Wiesenpfad über und passiert auf der Höhe ein grösseres Gebäude, das vom Baustil her an eine Brauerei erinnert. Es handelt sich um ein Therapiezentrum der Stiftung Best Hope.

Kurz darauf mündet der Pfad in den Jakobsweg, den wir zwischen den Häusern von Herisau verloren hatten. Der Jakobsweg ist nun wieder etwas breiter. Er steigt nach zehn Minuten mehr und mehr an, bis zu einer alten Linde auf einer Kuppe. Unter der Linde könnte man sich auf die Bänke setzen und die herrliche Aussicht geniessen, bis zum Bodensee, zum Feldberg und natürlich in nächster Nähe zum Säntis.

Uns ist noch nicht nach einer Rast zumute, so laufen wir weiter und passieren nach drei Minuten die Häuser von Nieschberg. An einem Zaun hängt ein Angebot für Pilgerzimmer, geschmückt mit der typischen Muschel, wie es sich für den Jakobsweg gehört. Eine viertel Stunde später lesen wir auf einer Tafel „Hörnli Pass“, also muss es jetzt wieder abwärts gehen.

Auf einem Asphaltsträsschen laufen wir ein paar Meter hinunter, die Hundwiler Höhi vor Augen. Vorbei am Bauernhof Vollhofstatt zeigt nach 10 Minuten der Wanderwegweiser auf die Wiesen. Es geht steil hinauf und eine Spur ist kaum zu sehen. Fast auf der Höhe stossen wir am Waldrand auf einen komfortablen Grillplatz.

Anfangs noch ein spärlicher Waldweg, entwickelt sich dieser auf dem Höhenzug zu einem breiten Schotterweg, der nach einer viertel Stunde am Pass „Säntisblick“ eine Autostrasse kreuzt. Nach wenigen Minuten passieren wir wieder eine Grillstelle mit herrlichem Säntisblick. Auf der anderen Seite sehen wir die Kirche von Schwellbrunn inmitten einer Häuserzeile.

Vorbei an Högg, entscheiden wir uns, den Jakobsweg zu verlassen und weglos über eine Anhöhe abzukürzen. Über ein Schneefeld hinweg schauen wir noch einmal nach Schwellbrunn hinüber, wo sich rechts und links der Kirche die Häuser wie auf einer Perlenkette aufreihen. Dann stapfen wir über letzte Schneereste bis zum höchsten Punkt der Anhöhe.

Junge, hellgrüne Pestwurzpflänzchen drücken sich durch den braunen Laubboden, leuchten auffällig im Sonnenlicht und zwingen die Hobbyfotografen in die Knie. Erst wie genügend Blüten im Kasten sind, geht es ein Stück weiter. Am Waldrand öffnet sich ein Blick Richtung Südwesten.

Am Horizont sind sicher die Gipfel der Berner Alpen zu sehen. Interessanter ist ein kleiner Hügel im Vordergrund, mit dem Namen „Sitz“. Obenauf steht ein Restaurant, wo wir auf der Terrasse gemütlich rasten wollen. Eigentlich könnte man über die Wiesen direkt drauf zu laufen, doch wir folgen dem kleinen Wegweiser mit der Aufschrift „Risi“ und „Sitz“.

Nach rechts verschwindet ein unscheinbarer Pfad im schattigen Wald. In einigen Kehren , wo nötig mit Stufen, bringt er uns bis vor die Häuser von Risi. Die letzten Meter auf der schrägen und nassen Wiese sind noch unangenehm rutschig. Auf dem Wanderwegweiser am grossen Parkplatz bei Risi ist Sitz mit einer Gehzeit von 20 Minuten angeschrieben.

Ein Asphaltsträsschen führt anfangs durch eine Baumallee, macht einen Rechtsbogen und steigt dann zu einem Altersheim hinauf. Dort spielt Hausmusik und die alten Leute könnten eine Aussicht bis zum Bodensee geniessen. Ein steiler Wiesenhang gibt uns den Rest. Gute fünf Minuten steigen wir zum Sitz hinauf.

Nur wenige Gäste sitzen auf der sonnigen Terrasse mit bestem Säntisblick. Die Wirtin fragt nach unserem Ziel und bemerkt dann ganz erstaunt: „aber das ist ja …“. Hm, das motiviert uns sehr. Über eine Stunde beweisen wir Sitzfleisch bis wir wieder aufbrechen und weiter marschieren.

Ein Pferd vor einer benachbarten Holzhütte erscheint uns interessant und schon verlieren wir den offiziellen Weg. Wanderwegweiser ist keiner in Sicht, so laufen wir weglos den Wiesenhang westwärts hinunter. Beim Gasthaus Landscheidi kreuzen wir wenige Minuten später eine Strasse und finden auch wieder Wanderwegweiser.

An Höchi vorbei laufen wir etwa zwanzig Minuten bis Arnig, wo junge Ferkel auf uns warten, aber nicht um gefuttert zu werden. Wir knipsen das zukünftige Schnitzel und folgen dann einem Wiesenpfad Richtung Wald-Schönengrund. Doch bevor wir nach Wald absteigen, wollen wir eine kleine Brotzeit machen.

Eine geeignete Sitzbank mit Aussicht ist leider besetzt und der Besetzer macht nicht den Eindruck, als wolle er bald aufbrechen. So begnügen wir uns mit der Betonstufe vor einer Hütte und verspeissen, mit Blick auf den Säntis, unser mitgebrachtes Vesper.

Nach der Pause laufen wir erst einen befestigten Feldweg hinab, dann über die Wiesen direkt Richtung Ortschaft „Wald“ hinunter. Die Häuser sind bereits zum Greifen nahe und wir verlieren wieder einmal die Markierungen aus den Augen. Von einem Wasserreservoir aus steigen wir die steile Wiese ohne Anhaltspunkte zum Ortsrand ab und finden dort wieder die gelben Markierungen des Wanderweges.

Im Ort passieren wir einen Campingplatz, auf dem offensichtlich Dauercamper ganzjährig wohnen, die nicht zu den weltberühmten reichen Schweizern gehören. Zumindest haben wir beim Vorbeilaufen diesen Eindruck. Auch wundern wir uns bei so manchem baufälligen Haus über die Nobelkarosse, die davor abgestellt ist.

Wir folgen wenige Hundert Meter der Ortsstrasse Richtung Waldstatt und verlassen schliesslich den Ort ostwärts über die Wiesen. Obwohl ein Wegweiser mit dem Symbol des Appenzeller Weg in die Richtung zeigt, sind auf den steilen Wiesen keine Trittspuren zu erkennen. Doch die Richtung stimmt, denn nach einer viertel Stunde stossen wir auf Wanderwegweiser.

Richtung Norden können wir den gesamten Höhenzug sehen, auf dem wir noch vor kurzem entlang gelaufen sind. Langsam lugt auch die Spitze des Säntis wieder über den nahen Hügeln hervor. Auf der Höhe ist unser Weg asphaltiert. Bei einem Bauernhaus geniessen wir den Blick, der nicht nur bis zum Bodensee reicht.

Ein scheues Reh, das wir mit dem Tele heranzoomen, springt hektisch davon, wie ein Biker an uns vorbei radelt. Zehn Minuten laufen wir gemütlich auf der Höhe, immer den weissgepuderten Säntis im Blickfeld. Bei Tüfenberg sind noch meterhohe Schneereste anzutreffen. Es lässt sich kaum vermeiden, dass wir jetzt mit Schnee in Berührung kommen.

In Waldnähe verdeckt eine Schneeschicht den Wanderweg, doch im Abwärts macht das Gehen im sulzigen Schnee richtigen Spass. Fast bedauern wir, wie nach gut 10 Minuten Rutschpartie die Wiesen schneefrei sind. Bei Wis-West betreten wir ein Asphaltsträsschen. Der Wanderwegweiser zeigt „übrige Richtung“ an, das kann ja nicht falsch sein.

Wir bleiben auf dem Asphaltsträsschen und laufen in gut 20 Minuten bis Zürchersmühle hinunter. Am Wartehäuschen der Bahn prüfen wir erst mal, ob wir mit dem Ticketautomaten zurechtkommen. Da unser Fahrziel „Herisau“ als Schnellauswahl angeboten wird, dürfte es keine Probleme geben.

Im Flüsschen Urnäsch paddeln gerade ein paar Kajakfahrer vorbei. Wir begeben und zu einer Schlusseinkehr auf die Terrasse des Gasthauses Säntisblick, wo wir direkt über der Urnäsch sitzen. Nach der Einkehr lösen wir am Ticketautomaten ein Ticket für 7,20 Schweizerfranken. Deutliche Kritik am Ticket-Shop auf der Homepage der SBB wird laut, denn dort wird zum Fahrpreis folgende Information angezeigt:


Wir finden es nicht korrekt, dass als Normalpreis stillschweigend Halbtax vorausgesetzt wird (Meinung des Autors).
siehe auch

benachbarte Wanderungen:    Hundwiler Höhi (232)   17.01.2009 (Sa)
     Hochhamm (203)   20.04.2008 (So)
     Hundwiler Höhi (196)   23.12.2007 (So)

Bild 1: Wegweiser zum Hauptwegweiser

Bild 2: Herisau und Säntis

Bild 3: Haus in Herisau

Bild 4: Blick auf Herisau

Bild 5: Therapiezentrum Best Hope

Bild 6: Waldweg beim Therapiezentrum

Bild 7: alte Linde bei Nieschberg

Bild 8: Blick Richtung Schwellbrunn

Bild 9: Blick Richtung Herisau

Bild 10: Blick zum Säntis

Bild 11: Vollhofstatt und Säntis

Bild 12: Höhenweg

Bild 13: Höhenweg

Bild 14: Pass Säntisblick

Bild 15: Schwellbrunn

Bild 16: Schwellbrunn

Bild 17: Schneereste

Bild 18: Pestwurz

Bild 19: Pestwurz

Bild 20: Risi (unten) und Sitz

Bild 21: Risi (unten) und Sitz

Bild 22: Terrasse Restaurant Sitz

Bild 23: Holzhütte mit Pferd

Bild 24: Haus bei Höchi

Bild 25: Blick Richtung Säntis

Bild 26: Kletterer in Wald

Bild 27: altes Bauernhaus bei Wald

Bild 28: Wald - Sitz (Hintergrund)

Bild 29: Blick Richtung Wald-Schönengrund

Bild 30: Wiesenpfad

Bild 31: Bauernhaus und Fels

Bild 32: Bauernhaus und Fels

Bild 33: springendes Reh

Bild 34: Säntisblick

Bild 35: Säntisblick

Bild 36: Wanderwegweiser Tüfenberg

Bild 37: Schneereste bei Tüfenberg

Bild 38: Schneefeld und Hundwiler Höhi

Bild 39: Schneefeld und Hundwiler Höhi

Bild 40: Abstieg im Schnee

Bild 41: Schneereste und Hundwiler Höhi

Bild 42: Abstieg im Schnee

Bild 43: Blick auf Zürchersmühle

Bild 44: altes Haus in Zürchersmühle

Bild 45: Urnäsch bei Zurichsmühle
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