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Rietstöckli (175)
Sonntag 24.06.2007

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Wil - Wattwil - Ricken - Glarus - Schwanden - Linthal   

Route: Braunwald - Rubschen - Eggwald - Ober Stafel - Bergetenseeli - Tüfels Chilchli - Rietstöckli - Grenze Linthal/Atldorf - Bergli - Linthal

Gehzeit: ca. 6:00 h
Braunwald - Ober Stafel ... 1:20 h
Ober Stafel - Bergetenseeli ... 0:20 h
Bergetenseeli - Tüfels Chilchli ... 0:30 h
Tüfels Chilchli - Rietsöckli ... 0:30 h
Rietstöckli - Grenzstein ... 1:20 h
Grenzstein - Bergli (Wasserf.) ... 1:20 h
Bergli - Linthal ... 0:40 h

Höhendifferenz: ca. 600m

Distanz: ca. 25km


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Erstaunlich viel freien Parkplatz für einen Sonntagvormittag finden wir an der Talstation der Standseilbahn Linthal-Braunwald vor. Da die Parkautomaten defekt sind, bezahlen wir die Parkgebühr von 4 Franken an der Kasse der Bahn. Die Beförderung mit der Bahn um 600 Höhenmeter hinauf nach Braunwald dauert nur ein paar Minuten und kostet 7,20 Franken.

So beginnt unsere Wanderung bereits auf einer Höhe von 1256 Metern. Unser Weg würde zwar Richtung Westen abgehen, aber ein Wanderwegweiser zeigt mit der Aufschrift unseres Wanderziels in entgegengesetzte Richtung. Vielleicht macht der Weg gleich einen Bogen? Wie der Weg die folgenden 2 Kilometer keinen nennenswerten Bogen macht, ist uns klar, dass wir uns nicht auf der vorgesehenen Route befinden. Aber es führen ja bekanntlich alle Wege nach Rom.

Wir haben inzwischen den Bereich des kopierten Kartenausschnittes und des programmierten GPS-Empfängers verlassen und den halben Dorfrundweg des langgezogenen, autofreien Bergortes Braunwald absolviert. Bei Rubschen macht der Weg endlich den langersehnten Bogen in Richtung Osten. Vor uns der Hausberg von Braunwald, der Ortstock, der einen weissen Kragen aus einem Wolkenband trägt. Diesen markanten Gipfel haben wir die nächsten zwei Kilometer vor Augen, in denen wir auf breiten Wegen ganz unmerklich immerhin 300 Höhenmeter aufsteigen.

Mittlerweile sind wir in ein Pflanzenschutzgebiet eingetaucht, das seiner Auszeichnung alle Ehre macht. Bei der Alm Ober Stafel zwingt der Durst zu einer kleinen Trinkpause. Auf einer stark bemoosten Wiese purzelt ein kleiner Wasserfall über eine Kante. Eine ausgedehnte Pause wollen wir an den Bergetensee verlegen, der sich aber weniger gastfreundlich zeigt. So laufen wir unterm Schattenstock, der uns durch seine mehrere hundert Meter hohen Mauern im Norden und Westen einkesselt, weiter.

Seit der Alm Ober Stafel ist der Pfad schmal und der Blick auf Braunwald hinunter frei. Bei einem Kunstwerk der Natur, der Felsformation mit dem Namen Tüfels Chilchli machen wir halt, denn dieser Steinhaufen muss auf jeden Speicherchip drauf. Ein leichter Anstieg über einen breiten Grat lässt unser Ziel, das Rietstöckli, schon erahnen. Oben wartet bereits ein Wanderkamerad, der unser Kommen mit dem Fernglas beobachtet.

Während der ausgedehnten Rast auf der Aussichtskanzel Rietstöckli geniessen wir den Tiefblick in das Linthal, mehr als 1000 Höhenmeter unter uns, und den Fernblick in Richtung Osten und Süden. Im Osten erkennen wir mit blossem Auge die Legler-Hütter unterhalb des mächtigen Kärpf. Im Süden versteckt sich den ganzen Tag schon der Tödi unter einer Wolke. Im Norden beeindrucken uns die steilen Felswände des Ortstock, der aber von seiner anderen Seite aus relativ einfach bestiegen werden kann.

Unser nächstes Etappenziel ist der historische Grenzstein zwischen Altdorf und Linthal. Mittels Kampfhähnen wurde dessen Position zu früheren Zeiten festgelegt. Über steile Serpentinen steigen wir schnell 300 Höhenmeter ab, während sich der Abstieg um weitere 200 Höhenmeter auf bequemen Wegen über 2 Kilometer in Richtung Klausenpass streckt. Beinahe verpassen wir die Abzweigung vom breiten Landwirtschaftsweg. Auf einem schmalen Pfad über ein Wiesengelände stossen wir nach kurzem Abstieg auf die vielbefahrene Passtrasse, an deren Strassenrand der historische Grenzstein zu bewundern ist.

Zu unserer Verwunderung zeigt der Wegweiser Linthal in Richtung Klausenpass an. Das Rätsel löst sich aber schnell auf, denn der Weg überquert über eine Brücke den Fätschbach und kehrt dann wieder in entgegengesetzte Richtung. Auf schmalem Pfad durch dichten Wald begleiten wir die Passstrasse abwärts, was uns aber nur der Strassenlärm verrät, denn zu sehen ist die Strasse nicht. An zwei Stellen muss die Strasse überquert werden. Der Wanderweg wird wohl wegen der Strassennähe nicht so oft begangen, weshalb auch die Markierungen etwas rar sind. In diesem Fall kommt uns GPS zugute. Punktgenau erwischen wir die Überquerungsstellen und erkennen nachträglich auch die Markierungen, die wir ohne GPS vermutlich übersehen hätten.

Kilometerlange Serpentinenschleifen kürzen wir durch steile Wiesenpfade ab und stossen erst wieder beim Gasthaus Bergli auf die Strasse. Ein Abstecher von 5 Gehminuten führt uns zu einem weiteren Highlight des Tages. Der Berglistüber Wasserfall stürzt in einem Kessel von einem hohen Felsüberhang in die Tiefe. Auf nassem Pfad ist ein Durchgang zwischen Fels und Wasserfall möglich.

Mit mehr als 20 Kilometern ist unser Bewegungsdrang eigentlich gestillt. Bei einer Einkehr auf die Terrasse des Gasthauses Bergli schöpfen wir neue Motivation, um die letzten 3 Kilometer zum Parkplatz nach Linthal klaglos zu überstehen. Wieder werden Serpentinen abgekürzt. Ein paar Meter gehen wir auf Tuchfühlung mit PKWs und Motorrädern. Schliesslich führt ein autofreier Weg etwa einen Kilometer am Flüsschen Linth entlang. Am Ortseingang von Linthal entscheiden wir uns trotz müder Knochen noch einmal für einen winzigen Anstieg, um über einen Waldweg direkt zum Parkplatz der Standseilbahn zu gelangen.

Bild 1: Selbsanft (2950m), morgens und abends

Bild 2: Ortstock (2717m) mit Wolkenkragen

Bild 3: Versteinerung

Bild 4: Bergdistel (Carduus defloratus)

Bild 5: Ober Stafel (1602m) und Ortstock

Bild 6: Schattenstock über Ober Stafel

Bild 7: Wasserfall und Ortstock

Bild 8: Bergetenseeli (1622m)

Bild 9: Bergetenseeli

Bild 10: Schattenstock

Bild 11: Tüfels Chilchli (1829m)

Bild 12: Tüpfel-Enzian

Bild 13: Rietstöckli (1848m)

Bild 14: Abstieg vom Rietstöckli

Bild 15: Felsformation Höch Horn

Bild 16: Glückliche Kühe

Bild 17: Historischer Grenzstein (1310m)

Bild 18: Berglistüber Wasserfall

Bild 19: Berglistüber Wasserfall

Bild 20: Kapelle in Linthal Oberdorf
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