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Jakobshorn (389)
Mittwoch 31.07.2013

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - Wil - St. Gallen - St. Margrethen - Sargans - Landquart - Davos - Dischma - Gulerigen Hus   

Route: Guleringen Hus - Stillberg - Jakobshorn - Jatzhorn - Tällifurgga - Alp Rüedischtälli - Guleringen Hus

Gehzeit: ca. 6:10 h
Guleringen Hus - Stillberg  ... 1:05 h
Stillberg - Jakobshorn  ... 1:40 h
Jakobshorn - Jatzhorn  ... 0:35 h
Jatzhorn - Tällifurgga  ... 1:10 h
Tällifurgga - Alp Rüedischtälli  ... 0:50 h
Alp Rüedischtälli - Guleringen Hus  ... 0:50 h

Höhendifferenz: ca. 1050m

Distanz: ca. 16km


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Hektisch und laut empfinden wir Davos, die höchstgelegene Stadt der Schweiz. Mit Baustellen und viel Beton wird gerade dafür gesorgt, dass es zukünftig nicht schöner wird. Doch schon wenige Hundert Meter ausserhalb ändert sich das schlagartig. Wir fahren ein schmales Asphaltsträsschen nach Süden, in das idyllische Dischmatal. Wenige hundert Meter nach dem Restaurant Teufi, wo es auch eine Bushaltestelle gibt, finden wir bei Gulerigen Hus einen kleinen Parkplatz.

Auf der anderen Seite der Strasse fliesst der prall gefüllte Dischmabach mit seinem glasklaren Wasser in Richtung Davos. Am Wanderwegweiser sehen wir, dass in diese Richtung, parallel zum Dischmabach, auch drei verschiedene Fernwanderwege verlaufen, ViaValtellina, Walserweg und Jakobsweg Graubünden. Wir begleiten für zehn Minuten den Dischmabach, vorbei am Gasthaus Teufi, bis an einer Abzweigung ein Wanderwegweiser mit der Aufschrift Jakobshorn zum Berghang hin zeigt.

Ein schmaler Pfad schlängelt sich im weiten Zickzack den Nordosthang hinauf. Waldabschnitte und Sträucher spenden stellenweise etwas Schatten und sorgen so für angenehme Temperaturen. Ein Pferd hat sich in den Schatten eines Baumes gestellt und nimmt überhaupt keine Notiz von uns. Mehrmals kommen auf dem schmalen Pfad Biker mit gequälten Gesichtsausdrücken entgehen. Nach Spass sieht das nicht gerade aus.

Ein Arbeiter befreit mit einer Handmähmaschine den Wanderweg von wildem Bewuchs. Für uns stellt er kurz seinen Motor ab. Nach einer dreiviertel Stunde ist Schluss mit Sonnenschutz. Oberhalb der Baumgrenze laufen wir geradewegs auf das Anwesen Stillberg zu. In Gebäudenähe grenzen Mauern aus Naturstein den Pfad von den Bergweiden ab.

Der Pfad macht nun einen Bogen um fast 180 Grad, steigt weiter in Richtung Süden an und kehrt erst wieder nach etwa einem Kilometer Richtung Nordwesten, auf den Gipfel des Jakobshorn zu. Nur Dank der Meereshöhe von mehr als zweitausend Metern und einem frischen Lüftchen lässt es sich im prallen Sonnenschein gut aushalten.

Wir queren ein grobes Schotterfeld und haben jetzt den letzten Steilhang unterm Gipfel vor Augen. Quer durch den Steilhang zieht sich eine gerade Linie. Das ist der Pfad, den wir noch vor uns haben. Nach einem Linksbogen relativiert sich die Steilheit, der Pfad liegt nun vor uns und ist gar nicht so schlimm. Im oberen Bereich ist bei leichter Ausgesetztheit ein Fels zu umhegen, aber Drahtseile sichern die Stelle ab.

Am Gipfelgrat, wie sollte es anders sein, tummeln sich Menschenscharen, ist doch die Bergstation der Seilbahn nicht weit weg. Allerdings sind Wanderer mit Rucksack sehr in der Minderheit. Überwiegend traditionell jüdisch gekleidete Familien schieben ihre Kinderwagen über den breiten Gratweg. Bevor wir uns auf die Terrasse bei der Bergstation setzen, machen wir einen kleinen Abstecher zur höchsten Stelle, die nicht durch ein Gipfelkreuz, sondern einen Antennenmast gekennzeichnet ist.

Rundum haben wir freie Sicht auf hunderte von Gipfeln der Schweizer Alpen. Nach unten sehen wir das Häusermeer von Davos. Die vielen Narben, der Preis für den Skitourismus, sind nicht zu übersehen. Trotz Judenauflauf ist die Terrasse der Gaststätte an der Bergstation überraschend leer. Vielleicht schrecken auch die astronomisch hohen Preise ab, die wir nicht unbedingt nachvollziehen können. Schliesslich kann die Ware mit der Seilbahn bequem angeliefert werden.

Trotzdem geniessen wir die Einkehr, bevor wir uns auf den Weiterweg, über den Grat Richtung Süden machen. Die ersten Meter teilen wir uns noch den breiten Schotterweg mit den Kinderwagenkolonnen. Nach weniger als zehn Minuten zweigt vom Schotterweg ein schmaler Pfad nach links ab. Eine Tafel mit durchgestrichenen Sandalen und hervorgehobenen Wanderschuhen empfiehlt geeignetes Schuhwerk für die Begehung des Grats. Nichtsdestotrotz sehen wir auf dem Grat später ein Mädchen mit Badeschlappen.

Der ausgetretene, luftige, aber nie ausgesetzte Pfad verläuft am Grat oder meist in Gratnähe und erlaubt immer einen tollen Weitblick nach rechts und nach links. Die Seilbahnstation im Hintergrund wird zunehmend kleiner. Auf der rechten Seite taucht in einer tieferen Lage ein Staubecken auf, das wie eine grosse Badewanne aussieht. Schwarze Punkte wuseln um das Becken, es sind Menschen, die so den richtigen Eindruck der Beckengrösse vermitteln.

Nach einer guten halben Stunde stehen wir auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung, dem Jatzhorn, fast hundert Höhenmeter höher als das Jakobshorn. Das ovale Staubecken liegt nun direkt unter unseren Füssen und im Norden sehen wir durch einen Taleinschnitt das dunkle Blau eines Abschnittes vom Davosersee. Mit blossem Adlerauge können wir tief unten im Daschmatal unser Auto am Strassenrand sehen. Immerhin liegen fast eintausend Höhenmeter dazwischen.

Nach einer kurzen Rast und einem Gipfelgruppenfoto folgen wir dem abwechslungsreichen Grat weiter in Richtung Süden. Es ist ein Auf und Ab, doch so manche Gratspitze umgeht der Pfad grossräumig auf der rechten Seite, wie insgesamt, der Gratweg eher rechts von der Kante verläuft. Tief unterhalb vom Rossboden, einem weiteren Gratgipfel, sehen wir in einem tiefen Loch einen dunklen See.

Mehr als eine Stunde sind wir auf und am Grat bis Tällifurgga, dem Ende des Gratweges, unterwegs. Kurz davor wird es nochmal spannend, denn der Pfad umgeht einen Gratgipfel ausnahmsweise auf der linken Seite, wo der Hang beinahe Senkrecht abfällt. Aber der Pfad ist gut ausgetreten und problemlos zu gehen. Am Tällifurgga verlässt der Pfad auf beide Seiten den Grat. Der Weiterweg zum Tällihorn wäre nur weglos möglich und vermutlich mit Kraxeln verbunden.

Wir steigen sanft nach Osten, durch das karge Rüedisch Tälli, ab. In den Karten verläuft der Wanderweg entlang eines Baches, doch unser markierter Pfad hält grosszügig Abstand zum Bach, an dessen Ufer immer noch letzte Schneereste aushalten. Doch fast eine Stunde sind wir bis zur Alp Rüedischtälli unterwegs, die wir schon von der Grathöhe aus gesehen und viel näher eingeschätzt hatten. Die Weiden in Almnähe sind nicht mit Draht eingezäunt, sondern mit Mauern aus Naturstein.

Der letzte Abschnitt des Weges wird nochmal etwas steiler, sind doch noch ungefähr vierhundert Höhenmeter bis zum Dischmabach abzusteigen. Bald nach der Alp Rüedischtälli taucht der ruppige Pfad in den Schatten ein, den der Berg um diese spätere Tageszeit wirft. Nach und nach kehrt die Vegetation wieder zurück und nach einer knappen dreiviertel Stunde stehen wir nicht nur am Auto bei Gulerigen Hus, sondern auch in der Sonne, die hierher gerade noch über die Bergkante blinzelt.
siehe auch

benachbarte Wanderung:    Keschhütte (143)   18.08.2006 (Fr)
   
Bergbahnen Davos:    http://www.davos.ch
Wikipedia:    Jakobshorn
   
Alpenpanoramen:    Gipfelschau vom Jakobshorn
     Auf dem Jatzhorn

Bild 1: Dischmabach

Bild 2: Dischmabach im Gegenlicht

Bild 3: Wanderweg an Dischmabach

Bild 4: Dischmabach

Bild 5: Blick auf Teufi

Bild 6: Blick auf Teufi

Bild 7: Blick auf Teufi

Bild 8: Waldpilz

Bild 9: Blick auf Teufi

Bild 10: Alpenblume

Bild 11: Blick auf Teufi

Bild 12: Purpurroter Enzian

Bild 13: Blick Richtung Casanna

Bild 14: Blüte mit Schmetterling

Bild 15: Schmetterling im Flug

Bild 16: Pfad bei Stillberg

Bild 17: Stillberg

Bild 18: Stillberg

Bild 19: Blick Richtung Schwarzhorn

Bild 20: Wanderweg bei Stillberg

Bild 21: Blick auf Teufi

Bild 22: Flüela Schwarzhorn

Bild 23: Casanna und Seehorn

Bild 24: Alpenblume

Bild 25: Drusenfluh, Sulzfluh, Madrisahorn

Bild 26: Gelber Enzian

Bild 27: Gelber Enzian

Bild 28: Bergweg am Jakobshorn

Bild 29: Seilsicherung

Bild 30: Seilsicherung

Bild 31: Blick Richtung Jatzhorn

Bild 32: Alpenblumen

Bild 33: Blumen am Bergpfad

Bild 34: Alpenblumen

Bild 35: Brämabüel

Bild 36: Jatzhorn

Bild 37: Alpenblumen

Bild 38: Blick Richtung Davos

Bild 39: Blick Richtung Davos

Bild 40: Blick Richtung Davos

Bild 41: Schiahorn und Weissfluh

Bild 42: Blick Richtung Aelplihorn

Bild 43: Blick Richtung Amselflue

Bild 44: Bergstation Jakobshorn

Bild 45: Jatzhorn

Bild 46: Brämabüel

Bild 47: Brämabüel

Bild 48: Blick Richtung Jatzhorn

Bild 49: Aelplihorn und Leidbachhorn

Bild 50: Berglandschaft mit Alpenblumen

Bild 51: Blick Richtung Pischahorn

Bild 52: Jakobshorn mit Bergstation

Bild 53: Gipfelgrat am Jakobshorn

Bild 54: Schuhempfehlung

Bild 55: Jakobshorn mit Bergstation

Bild 56: Blick Richtung Piz Kesch

Bild 57: Aelplihorn, Leidbachhorn und Liftstationen

Bild 58: Gratweg zum Jatzhorn

Bild 59: Gratweg zum Jatzhorn

Bild 60: Blick Richtung Jakobshorn

Bild 61: Blick Richtung Brämabüel

Bild 62: Blick Richtung Davosersee

Bild 63: Wanderwegweiser am Jatzhorn

Bild 64: Blick Richtung Jakobshorn

Bild 65: Davoser Berge

Bild 66: Plattenhörner und Piz Linhard

Bild 67: Blick zum Davosersee

Bild 68: Staubecken und Sertigtal

Bild 69: Staubecken

Bild 70: Aelplihorn, Leidbachhorn und Staubecken

Bild 71: Blick Richtung Rosenboden

Bild 72: Gratweg

Bild 73: Gratweg

Bild 74: Blick Richtung Rosenboden

Bild 75: Staubecken

Bild 76: Blick Richtung Rosenboden

Bild 77: Blick Richtung Rosenboden

Bild 78: Blick Richtung Rosenboden

Bild 79: Blick Richtung Rosenboden

Bild 80: Felsnische am Gratweg

Bild 81: Felsnische am Gratweg

Bild 82: Gratweg

Bild 83: Blick auf Alp Rüedischtälli

Bild 84: Aelplihorn und Leidbachhorn

Bild 85: Blick Richtung Jatzhorn

Bild 86: Pfad unterm Witihüreli

Bild 87: Pfad unterm Witihüreli

Bild 88: Pfad unterm Witihüreli

Bild 89: alter Wegweiser

Bild 90: Blick Richtung Pischahorn

Bild 91: Jatzhorn und Witihüreli

Bild 92: Blick Richtung Wuosthorn

Bild 93: Wanderwegweiser Tällifurgge

Bild 94: kleiner Tümpel

Bild 95: Rüedisch Tälli

Bild 96: Pilz auf Kuhscheisse

Bild 97: Alp Rüedischtälli

Bild 98: Wanderwegweiser Alp Rüedischtälli

Bild 99: Alp Rüedischtälli

Bild 100: Flüela Schwarzhorn

Bild 101: Farnkraut

Bild 102: Alpenblumen

Bild 103: Waldpfad

Bild 104: Gulerigen Hus

Bild 105: Gulerigen Hus

Bild 106: Gulerigen Hus

Bild 107: Dischmabach
vorherige Wanderung Sa. 27.07.2013, Braunwald - Bärentritt Übersicht nachfolgende Wanderung Fr. 02.08.2013, Jöriseen