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Hohe Kugel (64)
Samstag 21.02.2004

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Romanshorn - Lustenau - Dornbirn - Ebnit (1075m)   

Route: Ebnit - Heumöser Alpe - Kühboden - Hohe Kugel (1645m) - Hohe Kugelalpe - Schneewald Alpe - Ebnit

Gehzeit: ca. 5:00 h

Höhendifferenz: ca. 600m

Distanz: ca. 8km


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Eine seltsame Stimmung begleitet uns auf der Fahrt in den Bregenzerwald. Der Himmel ist auf der einen Seite gelb, wie auf einem falsch entwickelten Farbbild, auf der anderen Seite bewölkt. Eigentlich hatten wir laut Wetterprognose pures Blau erwartet. Durch die schmale Rappenlochschlucht und Schaufelschlucht jagen wir hinauf in das verschlafene Örtchen Ebnit. Besser, wenn kein Auto entgegen kommt, denn neben der Fahrbahn droht in tiefer Abgrund. In einigen schmalen und dunklen Tunneln tropft es von der Decke, manchmal auch in Form von Steinen, die jetzt auf der Fahrbahn liegen. In Ebnit packen wir die Schneeschuhe zunächst auf den Rucksack und laufen auf dem Dorfsträßchen bis zur Talstation eines Schleppliftes. Mit angeschnallten Schneeschuhen queren wir nun eine Skipisten und fragen uns, wo wohl ein gangbarer Weg den steilen Hang vor uns überwinden lässt. In einiger Entfernung sehen wir einen flotten Schneeschuhgänger, der zielbewusst in Richtung Hang im Wald verschwindet. Der muss sich wohl auskennen, also klemmen wir uns an seine Spur. Oder wollte er nur zum Pinkeln im Wald verschwinden? Wir werden sehen. Noch hört seine Spur nicht hinter einem Busch auf. Aber er scheint fit zu sein, denn es geht recht steil quer durch den Wald den Hang hinauf. Dabei werden manche Knie etwas weicher. Weit oben sehen wir ihn jetzt mit der Steilheit kämpfen. Der ist zu gut für uns. Also drehen wir um. Schade um die verschenkten Höhenmeter. Am Rande der Skipiste sehen wir andere Spuren im Wald verschwinden. Ein neuer Versuch entpuppt sich als Erfolg. Wir sehen ein Holzgeländer, das im Sommer den Wanderer vor dem Absturz sichern soll. Für uns ist es lediglich ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Geländer schaut stellenweise nur wenige Zentimeter aus dem Schnee heraus, gerade hoch genug, um drüber zu stolpern. Gut, dass wir so trittsicher sind, es stolpert niemand. Mäßig steil leitet uns die Spur in vielen Kurven durch den Wald den Berg hinauf. Auf einer Lichtung trennen sich die Spuren. Wir entscheiden uns für die, die direkt in den Himmel führt. Erst über freies Gelände, dann an einem Grad entlang, bis zu einer Schlüsselstelle. Abschnallen und in Wanderschuhen anstürzen? Nein, das wollen wir nicht. Also wieder Höhenmeter verschenkt. Wenige Meter unterhalb können wir aber am Waldrand und später im Wald den Hang queren. Ein paar steile und sehr kräftezehrende Passagen sind zu meistern, aber die Bäume rundum geben psychologischen Halt. Schließlich sehen wir den Gipfel (?). Von ihm trennt uns aber noch ein ziemlich steiler Hang. Dieser wird teilweise auf allen Vieren überwunden. Dann, denkste Gipfel. In weiter Ferne sehen wir das Gipfelkreuz. Entschädigt werden wir durch die recht gute Sicht, immerhin bis zum Bodensee. Die Sonne kann inzwischen auch ein paar Strahlen auf dem Erdboden landen. Es sieht wenigstens so aus, als könnte man (Frau) auf dem breiten Grat bequem bist zum Gipfel der Hohen Kugel spazieren. Dass es wieder bergab und dann wieder bergauf geht, demotiviert uns ein wenig, aber der Gipfel ist unser Ziel. Den erreichen wir dann tatsächlich bald, haben aber dort wenig Freude. Ein starker und frischer Wind bläst uns kräftig ins Gesicht, und weg ist das Sitzkissen. Also brechen wir unsere Gipfelrast abrupt ab und stürzen uns den Osthang der Hohen Kugel hinunter bis zur Hohe Kugelalpe. Von hier aus sind die Wegmarkierungen vorzüglich und vor allem wintertauglich. Steil geht es durch Bäume bergab und teilweise schmale Pfade führen uns zur Schneewald-Alpe. Da am Himmel eine dunkle Wolke mit Niederschlägen droht, gönnen wir uns nur eine kurze Stehpause. Wenige Meter weiter treffen wir wieder auf unser Spuren vom Aufstieg. Der Kreis schließt sich. Der mühsame Aufstiegsweg macht in entgegengesetzter Richtung wesentlich mehr Spaß. Die Skipiste ist inzwischen menschenleer. Sie wird gerade für den nächsten Tag hergerichtet. Vor der Rückfahrt gönnen wir uns im Restaurant noch einen kleinen Trink. Dann jagen wir wieder durch die Schluchten.

Bild 1: Bocksberg unter Saharasand-Wolken

Bild 2: Aufforderung zur Rast

Bild 3: Zwischenrast

Bild 4: Aufstieg durch den Wald

Bild 5: Schlüsselstelle auf allen Vieren

Bild 6: auf dem Kühboden

Bild 7: Blick nach Ebnit hinunter

Bild 8: Hohe Kugel

Bild 9: Hohe Kugel Alpe

Bild 10: Blick Richtung Bodensee

Bild 11: Abstieg von der Hohen Kugel

Bild 12: Schwarze Wolke über Hohen Kugel u. Alpe
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