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Glattwangkette (178)
Sonntag 15.07.2007

Anfahrt: Singen - Konstanz - Romanshorn - St. Margrethen - Bad Ragaz - Landquart - Fideris - Eggen   

Route: Eggen - Heuberge - Gluner Seen - Arflinafurgge - Hinteregg - Glattwang - Glattwangseeli - Obersäss - Eggen

Gehzeit: ca. 7:20 h
Eggen - Berghaus Arflina ... 1:50 h
Berghaus Arflina - Arflinafurgge ... 1:00 h
Arflinafurrge - Glattwang ... 1:15 h
Glattwang - Glattwangseeli ... 0:15 h
Glattwangseeli - Eggen ... 3:00 h

Höhendifferenz: ca. 1050m

Distanz: ca. 20km


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In einem Gasthaus im Zentrum von Fideris kaufen wir für 10,- SFR eine Ausnahmebewilligung, um das Mautsträsschen auf die Heuberge befahren zu dürfen. Ganze 500 Höhenmeter wollen wir uns so ersparen. Mit dem Höhenmesser achten wir bei der Bergfahrt darauf, den Ausgangspunkt unserer Wanderung nicht zu verpassen. In einer Kurve stossen wir dann auf einen Wanderwegweiser mit der Aufschrift Egga (Eggen). Die Abstellfläche für Fahrzeuge ist rar. Wir quetschen unsere PKWs ganz dicht an einen Zaun, in der Hoffnung, niemanden dadurch zu behindern.

Auf einem Schotterweg legen wir die ersten 250 Höhenmeter und 1,5 km Strecke zurück. Wanderwegmarkierungen wurden auf diesem Abschnitt vergessen. An einer Weggabelung entscheiden wir uns für den breiteren Weg und landen prompt in einer Sackgasse, bei einem netten Holzhäuschen. Zum Glück waren es nur wenige Höhenmeter in die falsche Richtung. Die folgenden 2 km müssen wir auf einige PKWs achten, die die Mautstrasse auf die Heuberge benützen. Wohin wir schauen, sehen wir hübsch hergerichtete Wochenendhäuschen im Blockhausstil.

Beim Berghaus Heuberg verzweigt das Strässchen erneut. Wir steuern das Berghaus Arflina an, das wir in knapp 20 Minuten erreichen. Nach 600 Höhenmetern bei einer Temperatur von über 20 Grad finden wir eine Einkehr gerechtfertigt. Die Bedienung kann die vielen Radler gerade noch auf einen Schwung tragen. Mit unserer Ausnahmebewilligung hätten wir bis hier her mit dem eigenen PKW fahren dürfen. Nach der Erfrischungspause brechen wir in Richtung Unterer Glunersee auf.

In 15 Minuten erreichen wir den kleinen See auf einer Hochebene inmitten von bunten Blumenwiesen. Auf schmalem Pfad passieren wir den See in Ufernähe. Inzwischen verschafft uns ein leichter Wind etwas Abkühlung. Wenige Minuten später kommt auch der Obere Glunersee in Sicht. Den kleineren der beiden Seen passieren wir in grösserer Distanz. Auf dem Weg zur Arflinafurgga stoppt uns ein Felsbrocken, den ein Gärtner nicht schöner hätte bepflanzen können.

Bevor wir den Grad der Glattwangkette in Angriff nehmen, machen wir an der Arflinafurgga eine kleine Pause. Während bisher "nur" die Berggipfel des Rätikon zu sehen waren, ist am Arflinafurgga der Blick nach Osten und Nordosten frei. Wir sehen bis zu den Churfirsten und dem Säntismassiv. Nach der Pause beginnt die Gradwanderung. Der Pfad wird steiler und beidseitig fallen steile Grashänge ab. Der Wanderwegweiser gibt eine Stunde Gehzeit zum Gipfel des Glattwang an.

Nach 25 Minuten erreichen wir den Opferstein, ein Tisch aus einem runden Stein von etwa einem Meter Durchmesser, der von einer rötlichen Flechte überzogen ist. Was wohl auf diesem Stein geopfert wurde? Auf schmalem Pfad geht es weiter, bis zur höchsten Erhebung unserer Wanderung, dem Hinteregg (2396m). An wenigen Stellen wird das eine oder andere Knie etwas weich. Aber technisch unschwierig meistern alle Teilnehmer den Gradweg.

Der Gipfel des Glattwang erscheint zum Greifen nah, ist aber noch mehr als ein Kilometer entfernt. Der Glattwang wirkt höher als das Hinteregg, ist aber 20 Meter tiefer. Auch die Senke zwischen Hinteregg und Glattwang entpuppt sich als nicht so anstrengend wie befürchtet. Auf dem Glattwang tragen wir uns in das Gipfelbuch ein, das am winzigen Gipfelkreuz befestigt ist. Nach einer kurzen Gipfelrast steigen wir Richtung Norden zum Glattwangseeli ab. Bis zum See gehen wir querfeldein, da keine Markierungen und kein Pfad zu sehen ist.

Am Glattwangseeli zeigt ein Wanderwegweiser zur Alpe Obersäss, unserer nächsten Etappe. Aber schon nach wenigen Metern taucht die Spur im hohen Gras unter. Wir folgen wieder einmal unserem Instinkt. Am steilen Hang versuchen wir, nicht in die Fussstapfen der Kühe zu geraten. Die tiefen Löcher deren Hufe sind durch das hohe Gras verdeckt. Schliesslich finden wir wieder Markierungen. Offensichtlich handelt es sich um einen sehr wenig begangenen Wanderweg.

An der Alpe Obersäss ist die Welt zu Ende. Zumindest haben wir diesen Eindruck. Zwar stehen die Türen von Wohnhaus und Stall offen, aber weit und breit ist niemand zu sehen. Wir können uns also nicht nach dem Weiterweg erkundigen. An der Stallecke finden wir schliesslich wieder eine Markierung und im Elektrozaun einen Durchgang, aber dann stehen wir wieder mitten auf der Wiese. Frei Schnauze umrunden wir einen Buckel und steigen in gedachte Richtung über steile Wiesen ab.

Zum Glück sehen wir in der Tiefe einen Landwirtschaftsweg, der uns hoffentlich zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück bringt. Eine Hinweistafel zeigt einen Radweg an, aber das Ziel des Radweges bleibt offen. Wenige Meter weiter finden wir den Wanderwegweiser und somit auch den Wanderweg, der zur Alpe Untersäss führt, die wir in unserer Querfeldeinaktion verpasst haben. Wir folgen dem Landwirtschaftsweg, bis ein Wanderwegweiser nach Versals zeigt. Skeptisch folgen wir dem Pfad, der in einen Wald eintaucht.

Solange der Pfad mitten durch den Wald führt, ist an jedem zweiten Baum eine Markierungen zu sehen. Entlang eines Waldweges sind wohl keine Markierungen mehr erforderlich. Bei der nächsten Gabelung stehen wir wieder ratlos da. Und wieder muss das Gefühl herhalten. Der Versuch, bei einer Behausung nach dem richtigen Weg zu fragen scheitert mangels Verfügbarkeit von Bewohnern. Der Weg endet bei diesen Haus. Doch in einer Distanz von einigen Hundert Metern ist ein weiterer Weg zu sehen. Über eine steile, frisch gemähte Wiese, steuern wir diesen Weg an.

Laut unseren Höhenmessern sind wir noch etwa 100 Meter höher als der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Deshalb entscheiden wir uns bei den nächsten Gabelung für den Abwärtsweg. Endlich treffen wir bei einer Hütte auf Anwohner, die wir nach dem richtigen Weg fragen können. Es stell sich heraus, dass wir an der letzten Gabelung den Weg nach oben hätten wählen sollen. So müssen wir zum Schluss der Wanderung noch einmal eine Steigung in Kauf nehmen.

Auf dem Asphaltsträsschen, das von Fideris auf die Heuberge führt, laufen wir die letzten Meter hinunter nach Eggen, wo unsere Fahrzeuge stehen. Wir hatten unsere Höhenmesser zu Beginn der Wanderung bei Eggen justiert. Am Berghaus Arflina lagen alle Höhenmesser um 50-100 Höhenmeter daneben. Dort hatten wir erneut justiert und zurück bei Eggen lagen die Messdaten wieder um 50-100 Höhenmeter daneben. Stimmen etwa die Höhenangaben vorort auf den Tafeln nicht?

Bild 1: Unterer Glunersee

Bild 2: Drusenfluh, Sulzfluh, Schijenfluh

Bild 3: Oberer Glunersee

Bild 4: Hauswurz

Bild 5: Clun mit Gluner Seen

Bild 6: Glattwangkette

Bild 7: Clun mit Gluner Seen

Bild 8: Heuberg (2000m)

Bild 9: Opferstein

Bild 10: Hinteregg (2396m)

Bild 11: Blick zu Churfirsten und Säntis

Bild 12: Glattwang (2376m)

Bild 13: Glattwang mit Drusenfluh und Sulzfluh

Bild 14: Gratweg

Bild 15: Glattwang und Glattwangseeli

Bild 16: Glattwangseeli mit Drusenfluh und Sulzfluh

Bild 17: Glattwangseeli mit Drusenfluh

Bild 18: Glattwang und Glattwangseeli

Bild 19: Blick ins Rätikon

Bild 20: Kuh unter Schesaplana

Bild 21: Tümpel mit Wollgras

Bild 22: Tümpel mit Wollgras

Bild 23: Tümpel mit Drusenfluh und Sulzfluh

Bild 24: Erosionen
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