So. 04.05.2014, Schatteberg - Rüttelhorn | Di. 20.05.2014, Blueme - Oberhofen |
Am Masten einer benachbarten Strassenlampe sind einige Wanderwegweiser befestigt. Einer davon zeigt auch unser Wanderziel Escholzmatt an, mit einer Gehzeit von 4 Std. 30 Min. Es dürfte sich dabei allerdings nicht um die von uns geplante Strecke über einen Höhenzug handeln. Trotzdem laufen wir erst mal in die angezeigte Richtung. Nach einhundert Meters gabelt sich der Wanderweg. Wir zweigen nach rechts ab und unterqueren durch einen kurzen Fussgängertunnel die Bahnlinie. Vor uns überspannen gleich zwei Brücken parallel die Grosse Entle, die zweihundertfünfzig Meter weiter in die Kleine Emme mündet. Die breite Strassenbrücke lassen wir links liegen und nutzen statt dessen die alte, überdachte Fussgängerbrücke aus Holz. Dannach bleibt uns allerdings die Autostrasse nicht erspart. Auf deren Randstreifen laufen wir einen Linksbogen und zweigen, bevor die Strasse die Kleine Emme überquert, nach links einen beschilderten Wanderweg ab. Laut Wanderwegweiser führt der Emmenuferweg nach Halse und Schüpfheim. Zwischen Emmenufer und Bahnlinie, meist aber näher am Emmenufer, folgen wir dem schmalen Uferpfad. Mal geht es ein Treppchen hoch, mal ein Treppchen runter, mal geht es durch Bäume und Sträucher, mal über die Wiesen. Dass wir nach einem Kilometer eine Schiessanlage kreuzen, bemerken wir gar nicht. Im Moment wird auch nicht geschossen. Eine luxuriöse Grillstelle zwischen Bäumen und ein benachbartes Fussballfeld finden auf der grossen Wiese zwischen Bahngleise und Kleiner Emme genügend Platz. Gleich nach dem Fussballplatz überquert eine überdachte Holzbrücke die Kleine Emme. Das zulässige Gesamtgewicht von 0.5 t, mit dem man laut Verkehrszeichen die Brücke belasten darf, überschreiten wir auch dann nicht, wenn wir alle gemeinsam über die Brücke gehen. Bis über die Knie im Wasser steht mitten im Flüsschen ein Angler und schwingt seine Angelrute. Am anderen Ufer der Kleinen Emme folgen wir dem Wanderpfad, bis er nach dreihundert Metern in eine Autostrasse mündet. Auf der linken Seite sehen wir eine Strassenbrücke über die Kleine Emme und ein paar Häuser von Hasle. Der Wanderwegweiser zeigt nach rechts u.a. das Ziel Bergli an, das auf unserer geplanten Route liegt. Am Rande des Asphaltsträsschens laufen wir leicht ansteigend einhundertsechzig Meter in Richtung Norden, bis zu einem Bauernhaus, das auf seinem holzverkleideten Balkon den Namen Graben trägt. Hier zweigt der Wanderweg scharf nach links ab und steigt knapp einhundertfünfzig Meter das Zufahrtssträsschen bis zum benachbarten Bauernhof an. Weit oben beobachten wir am steilen Wiesenhang einen Bauer mit seinem Traktor, der in extremer Schräglage eine Wiese mäht. Wir werden ihm noch näher kommen. Nur eine gelbe Raute am Stamm eines Baumes signalisiert uns, dass der offizielle Wanderweg beim Bauernhaus nach rechts als Wiesenpfad abzweigt. Oberhalb sehen wir eine Gruppe von Feldarbeitern, die am steilen Hang das gemähte Gras zusammen rechen. Bei dem Anblick denkt so manchen an seine Kindheit zurück. Nach einem leichten Rechtsbogen passieren wir den Traktorfahrer auf Augenhöhe. Steil queren wir den Wiesenhang längs eine kurzen Baumallee, bis der Pfad in den Wald eintaucht. Nach einem kurzen, steilen Waldstück von einhundertfünfzig Metern, steigen wir nicht weniger steil in Waldnähe noch mal zweihundert Meter einen Wiesenpfad hinauf, bis zu den Gebäuden von Bergli ob Grabe. Laut Höhenangabe auf einem Wanderwegweiser haben wir seit dem Start am Bahnhof von Entlebuch knapp zweihundert Höhenmeter überwunden. Bis Escholzmatt, dem Ziel unserer Wanderung, zeigt der Wanderwegweiser noch eine Gehzeit von 3 Std. 40 Min. an. Auch die Zwischenstationen Schüpfer Egg und Obstaldenegg sind auf dem Wanderwegweiser aufgeführt. Am Wanderwegweiser wenden wir uns nach links und steigen einen Wiesenpfad Richtung Südwesten auf. Auf einer Weide fasziniert uns das friedliche Nebeneinander von Kühen und Ziegen, so dass wir erst mal stehen, staunen und knipsen müssen. Dann steigen wir weiter hinauf, abwechselnd über Wiesen- und Waldpfade, bis auf eine Grathöhe, von der wir durch Baumlücken mal Richtung Südosten, auf schneebedeckte Berge, mal Richtung Nordwesten, auf das Hügelland des Napfberglandes sehen können. Erste wie nach knapp zweieinhalb Kilometern der Sendemast beim Voglisbergegg zum Vorschein kommt, wird der Weg deutlich breiter und wir staunen nicht schlecht, wie nach einem weiteren halben Kilometer eine Gruppe Schweizer mit Tisch und Stühlen mitten auf dem Weg am Biertrinken verweilen. Wir blicken jetzt ein weites Tal, auf die Gemeinde Schüpfheim und zum Berg Beichlen hinüber, den wir von einer früheren Wanderung bereits kennen. Nur wenige Meter weiter kreuzt ein Passsträsschen am Schüpferegg den Berggrat. Escholzmatt ist jetzt am Wanderwegweiser mit einer Gehzeit von 2 Std. 45 Min. angeschrieben. Wir steigen auf einem breiten Wirtschaftsweg über den Grat aufwärts und weiter über den breiter werdenden Höhenzug, bis nach etwa neunhundert Meter nach links ein abfallender Waldweg abzweigt. Dieser endet nach einhundertfünfzig Meter am Gatter neben einem Stall. Unterhalb des Chrachewaldes queren wir auf einem schmalen Pfad mit schönstem Blick ins weite Tal und auf den Beichlen den Berghang, entlang von Hecken und Sträuchern, passieren eine Sitzbank, bewacht von zwei grossen Holzfiguren, und stossen nach dreihundert Metern am Obstaldenegg auf einen sehr gepflegten Grillplatz. Gegrillt wird in einem mächtigen, eisernen und rostigen Ofen mit Kamin, auf einem Betonsockel. Wir haben zwar nicht die Absicht, den Eisenofen anzufeuern, setzen uns aber doch zu einer längeren Rast auf die Holzbänke. Unser Sitzfleisch hält fast eine Stunde durch, bis der Erste an seinem Rucksack herum fummelt, was allgemein als Signal zum Aufbrechen verstanden wird. Am Wanderwegweiser werden zwei Varianten nach Escholzmatt angeboten, über Oberberg und Luswald und über Gmeinwerch und Bodenmatt. Die angegebene Gehzeit für die zweite Variante ist mit 2 Std. 30 Min. um fünf Minuten höher als für die erste Variante, was uns natürlich nicht stört. Immer noch auf dem Höhenzug von Nordost nach Südwest laufen wir teils auf schmalem Wiesenpfad weiter und haben dabei stets einen herrlichen Blick auf die Berglandschaft im Süden. Ein breiter Wirtschaftsweg löst nach etwas mehr als einem Kilometer den Wiesenpfad ab. Wir passieren leuchtend gelb blühende Löwenzahnwiesen und sehen nun auch über die Hügellandschaft im Norden. Nach einem weiteren Kilometer versperrt uns ein Gatter an einer Holzscheune den Weg. Fast sieht es so aus, als würden Kühe den Durchgang bewachen, aber sie sind nur gelangweilt und neugierig, und lassen uns friedlich passieren. Nach weiteren einhundertfünfzig Metern mündet unser Weg bei Gmeinwerch in ein Asphaltsträsschen. Der Wanderwegweiser schickt und nach rechts, in Richtung Norden. Nur zwei gelbe Pfeile auf dem Asphalt deuten nach fünfzig Metern an, dass der Wanderweg vom Asphaltsträsschen nach links abzweigt. Wir passieren nach ein paar Metern ein ansehnliches Bauernhaus, vor dem die Bewohner offenbar zufrieden auf dem Liegestuhl und am Biertisch die Sonne geniessen. Wie an der Hauswand zu lesen ist, wohnen auch die Kinder Silvan, Jlona und Lorina in dem Haus. Dann zieht uns eine Kuhherde in den Bann, wie sie neugierig auf uns zu springt, nur durch den Weidezaun am Strassenrand von uns getrennt. In Reih und Glied stehen sie entlang des Zaunes und schauen uns genauso blöde an, wie wir sie. Dass das Asphaltsträsschen kurz darauf am Bauernhof Lugibechli endet, sehen wir nur auf der Karte, denn kurz davor zweigt nach rechts ein Pfad ab. Schmal und ausgetreten geht es nach Norden den Wiesenhang hinab. Zwei Pferde blockieren nach einhundert Metern den Weg und rücken auch trotz unserem Näherkommen keinen Millimeter zur Seite. Offensichtlich haben sie keine Angst vor Wanderern, warum auch. Nach weiteren zweihundert Meter macht der Pfad einen Linksbogen und verläuft fortan südwestwärts, zweihundertfünfzig Meter bis zu einem Bach. Lediglich ein gelber Pfosten am Waldrand markiert jetzt die weglose Fortsetzung des Wanderweges in Richtung Süden über die Wiesen. Gelbe Rauten an manchen Bäumen bestätigen uns, auf der richtigen Wiese zu sein. Gleich eine ganze Kuhherde erwartet uns hinterm Weidezaun am Anfang einer breiten Baumschneise. Durch einen Durchgang müssen wir ganz nahe an die Kühe ran, und sie wollen mit uns spielen. Hektisch und auch etwas ängstlich schauen wir, möglichst unbeschadet an der Herde vorbei zu kommen, was auch gelingt. Immer noch weglos, den gelben Rauten folgend, finden wir zwischen den Bäumen wieder einen Pfad und einen schmalen Holzsteg über einen Bach. Vom Holzsteg führt ein Pfad aus der Baumgruppe heraus, doch wenige Meter weiter zeigt ein Wanderwegweiser bereits wieder auf eine Wiese, auf der nur mit viel Fantasie eine Trittspur zu erahnen ist. Erst nach zweihundert Metern haben wir wieder einen Wirtschaftsweg unter den Füssen und sehen vor und den Bauernhof Hintermichlischwand. Auf einem Asphaltsträsschen laufen wir vierhundert Meter über Mittelmichlischwand bis Vordermichlischwand, wo nach links ein Wiesenpfad abzweigt. Der Pfad taucht nach dreihundert Metern in den Wald ein, wo er für weitere siebenhundert Meter dem Lauf des Hasebachs folgt. Bei Hinterbodenmatten bekommen wir wieder Asphalt unter die Füsse, laufen auf diesem vierhundert Meter weiter bis Bodenmatten und zweigen dort nach rechts ab. Auf einem Wanderwegweiser ist jetzt Escholzmatt mit einer Gehzeit von 45 Min. angeschrieben. Nach achthundert Metern zweigt vom Asphaltsträsschen nach links ein Wirtschaftsweg ab. Auf dem Wirtschaftsweg steigen wir einhundertfünfzig Meter in Richtung Süden auf eine Anhöhe hinauf, von wo wir sechshundert Meter Richtung Südwesten zu den ersten Häusern von Escholzmatt hin laufen. Fast glauben wir, dem Ziel nahe zu sein, doch der Wanderwegweiser zeigt nach rechts, von der Ortschaft weg. Nur widerwillig sind manche Mitwanderer bereit, dem Weg zu folgen. Schon nach dreihundert Metern zeigt der Wanderwegweiser wieder nach links, auf die Häuser von Escholzmatt zu. Einige hundert Meter laufen wir einen schwach ausgetretenen Wiesenpfad bis zu den ersten Häusern und gelangen schliesslich über die Dorfstrassen von Escholzmatt zum Bahnhof. Vorsichtshalber lösen wir bereits vor der geplanten Einkehr am Automaten das Bahnticket nach Entlebuch zurück. Während der Einkehr im nahegelegenen Restaurant Bahnhof schauen wir ganz zufällig das Bahnticket an und stellen mit Schrecken fest, dass es vor zehn Minuten seine Gültigkeit verloren hat. Trotzdem wagen wir die Bahnfahrt und kommen nach einer kurzen Fahrt unbestraft in Entlebuch, dem Ausgangsort unserer Wanderung, an. | ||||
siehe auch
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Bild 1: Waldpfad bei Entlebuch | ||||
Bild 2: Blick Richtung Hasle | ||||
Bild 3: Angler in der Kl. Emme | ||||
Bild 4: Angler in der Kl. Emme | ||||
Bild 5: Angler in der Kl. Emme | ||||
Bild 6: Bauernhöfe bei Graben | ||||
Bild 7: Brücke über die Kl. Emme | ||||
Bild 8: Bauernhof | ||||
Bild 9: Schrattenflue (li.) | ||||
Bild 10: Mäharbeiten von Hand | ||||
Bild 11: Heuwenden | ||||
Bild 12: Blick auf Hasle | ||||
Bild 13: Traktor in Schräglage | ||||
Bild 14: Bauernhof | ||||
Bild 15: Wanderwegweiser bei Bergli | ||||
Bild 16: Kühe und Ziegen | ||||
Bild 17: Bergdorf im Napfbergland | ||||
Bild 18: Hütte | ||||
Bild 19: Wiesenpfad | ||||
Bild 20: Bergsicht durch Baumlücke | ||||
Bild 21: Napfbergland | ||||
Bild 22: Hütteweid | ||||
Bild 23: Waldpfad | ||||
Bild 24: Napfbergland | ||||
Bild 25: Blick Richtung Bramboden | ||||
Bild 26: Blick Richtung Bramboden | ||||
Bild 27: Schüpferegg | ||||
Bild 28: Beichlen | ||||
Bild 29: Schüpfheim | ||||
Bild 30: Blick vom Schüpferegg | ||||
Bild 31: Ämmeneggli | ||||
Bild 32: Kapelle bei Ämmenegg | ||||
Bild 33: Wanderweg | ||||
Bild 34: Wanderweg | ||||
Bild 35: Hütte über Oberstalde | ||||
Bild 36: Oberstalde | ||||
Bild 37: bunter Wiesenhang | ||||
Bild 38: bunter Wiesenhang | ||||
Bild 39: bewachte Sitzbank | ||||
Bild 40: Blick Richtung Schüpfheim | ||||
Bild 41: Pausenplatz am Obstaldenegg | ||||
Bild 42: Blick auf Schüpfheim | ||||
Bild 43: Napfbergland | ||||
Bild 44: Kapelle bei Linde und Beichlen | ||||
Bild 45: Mittaggüpfi und Schmimbrig | ||||
Bild 46: Blick Richtung Schrattenflue | ||||
Bild 47: Blick auf Rafoltere | ||||
Bild 48: Blick Richtung Napf | ||||
Bild 49: Löwenzahnwiesen | ||||
Bild 50: Löwenzahnwiesen | ||||
Bild 51: Blick Richtung Gmeinwerch | ||||
Bild 52: Kühe am Wanderweg | ||||
Bild 53: Kuh bewacht das Gatter | ||||
Bild 54: Landschaft bei Gmeinwerch | ||||
Bild 55: Gmeinwerch | ||||
Bild 56: Landschaft bei Gmeinwerch | ||||
Bild 57: Gmeinwerch | ||||
Bild 58: Landschaft bei Gmeinwerch | ||||
Bild 59: Weggabelung | ||||
Bild 60: Haus von Gmeinwerch | ||||
Bild 61: Kühe am Weg zu Lugibechli | ||||
Bild 62: Kühe am Weg zu Lugibechli | ||||
Bild 63: Färlisbach und Hinter Mischliwald | ||||
Bild 64: Wanderpfad | ||||
Bild 65: Pferd mit Fohlen | ||||
Bild 66: Schattenspiele | ||||
Bild 67: neugierige Kühe | ||||
Bild 68: Entlang des Baches Bocken | ||||
Bild 69: Entlang des Baches Bocken | ||||
Bild 70: Waldpfad | ||||
Bild 71: Holzsteg | ||||
Bild 72: Blick zum Horn | ||||
Bild 73: Blumenwiese und Wolken | ||||
Bild 74: Blick Richtung Mischlischwand | ||||
Bild 75: Blick zum Gronflue | ||||
Bild 76: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 77: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 78: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 79: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 80: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 81: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 82: Landschaft bei Mischlischwand | ||||
Bild 83: Vorder Mischlischwand | ||||
Bild 84: Bergblick von Bodenmatt | ||||
Bild 85: Ausser Kreienmoos | ||||
Bild 86: Chreienmoos | ||||
Bild 87: Kühe | ||||
Bild 88: Escholzmatt | ||||
Bild 89: alter Bauernhof | ||||
Bild 90: Haus bei Schwandacher | ||||
Bild 91: Escholzmatt | ||||
Bild 92: Kirche Escholzmatt | ||||
Bild 93: Bahnhofsgaststätte Escholzmatt |
So. 04.05.2014, Schatteberg - Rüttelhorn | Di. 20.05.2014, Blueme - Oberhofen |