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Alpenpanoramaweg (355)
Samstag 31.03.2012

Anfahrt: Rielasingen - Stein am Rhein - Frauenfeld - Wil - St. Gallen - Speicher   

Route: Speicher Bhf - Oberhorst - Waldegg - Teufen Bhf - Rotbachbrücke - Steig - Wissegg - Hohe Buche - Sand - Trogen - Chastenloch - Speicher Bhf

Gehzeit: ca. 5:50 h
Speicher Bhf - Oberhorst ... 0:40 h
Oberhorst - Waldegg ... 0:20 h
Waldegg - Moosbänkli ... 0:20 h
Moosbänkli - Teufen Bhf ... 0:30 h
Teufen Bhf - Rotbachbrücke ... 0:20 h
Rotbachbrücke - Steigbach ... 0:20 h
Steigbach - Steig ... 0:05 h
Steig - Wissegg ... 0:45 h
Wissegg - Hohe Buche ... 0:35 h
Hohe Buche - Wissegg ... 0:20 h
Wissegg - Sand ... 0:10 h
Sand - Trogen ... 0:25 h
Trogen - Chastenloch ... 0:25 h
Chastenloch - Speicher Bhf ... 0:35 h

Höhendifferenz: ca. 780m

Distanz: ca. 22km
         benachbarte Wanderung siehe auch:   06.04.2011 (Mi)     Alpenpanoramaweg (314)


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Der Himmel ist grau, noch gar nicht so, wie es MeteoSchweiz vorhergesagt hat. Am Bahnhof von Speicher schmeissen wir Schweizer Stutz in die Parkuhr, 6 SFR = 6 Stunden, 7 SFR = 16 Stunden. Weitere Mitwanderer warten schon an der Kirche, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Von der Kirche laufen wir Richtung Ortsdurchgangsstrasse und folgen dem Wanderwegweiser, der u.a. auch Waldegg anzeigt. Vorbei an den letzten Häuser von Speicher steigt das Asphaltsträsschen nach der Queren der Hauptstrasse steil an. Der Blick zum wolkenbehangenen Himmel macht uns erste Hoffnung, denn einzelne Sonnenstrahlen drücken sich schon durch die graue Schicht.

Während die Häuser von Speicher hinter der Bergkuppe verschwinden, zeigen sich im Hintergrund auf den vielen Hügeln andere Ortschaften, wie Wald und Rehetobel. Bei Steinegg müssen wir eine Entscheidung treffen, denn sowohl bergauf, als auch bergab zeigt der Wanderwegweiser unser Etappenziel Waldegg an.

Als durchtrainierte Hochleistungswanderer entscheiden wir uns natürlich für den Bergweg und ärgern uns bald darüber, wie der Atem beim steilen Aufstieg immer kürzer wird. Belohnt werden wir durch einen tollen Blick zum altbekannten Alpsteinmassiv mit dem Säntis, der sich nun zwischen den auflösenden Wolken zeigt.

Am Waldrand passieren wir ein Häusschen und stossen dann auf einen Grillplatz, der von oben her auch mit dem Auto erreichbar ist. Ab jetzt befinden wir uns auf der Kulturspur Appenzellerland, einer regionalen Route mit der Nummer 22. Um sich nicht zu ärgern, muss man den Aufstieg als Trainigseinheit betrachten, denn jetzt geht es einen steilen Waldweg wieder hinunter.

Bei Oberhorst stehen wir an einem alten, meterhohen Grenzstein, der die Grenzlinie zwischen den Kantonen Appenzell und St. Gallen kennzeichnet. In zwanzig Minuten laufen wir auf einer Höhe von etwa 1000m an wenigen Schneeresten vorbei, bis zum Ausflugslokal Waldegg. Mit dem Streichelzoo auf dem Gelände ist Waldegg sicher ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Unsere einzige weibliche Mitwanderin muss sich für ein Foto opfern und in das kleine Hexenhäusschen krabbeln.

Nur für diejenigen, die den Text übersetzen können, lesen wir auf der Rückseite einer Willkommenstafel die Aufschrift: "Mer Freuid Ös of de Nöchscht Bsuech!". Wir folgen weiter der Route 22 und blicken nach 20 Minuten von Moosbänkli, genau auf der Höhe von 1000m, auf den Ort Teufen hinunter. Eigentlich wollten wir über Egg erst absteigen, doch ein Wanderwegweiser lotst und bei Moosbänkli mit der Aufschrift Teufen schon von der Kulturspur Appenzellerland weg.

Nach wenigen Minuten Abstieg in Richtung Süden passieren wir das Berggasthaus Romisegg, das zu Ostern seinen letzten Ausschank mit folgenden Worten ankündigt: "D'Romisegg isch s'letscht mol über D'Osterä offä. à Ustrinkädä". Letzteres lässt sich nur in einem ganzen Satz übersetzen und bedeutet: "alles muss ausgetrunken werden".

Über grüne Wiesen steigen wir weiter ab und nähern uns schliesslich auf einem Asphaltsträsschen mit Säntisblick dem Städtchen Teufen. Noch vor Erreichen der Autostrasse endet auf der Kompasskarte die Kennzeichnung des Weges als Wanderweg im Nichts. Deshalb finden wir wohl auch an der Autostrasse keinen Wanderwegweiser. Wir laufen am Strassenrand zum Bahnhof hin und werden dort bezüglich Wanderwegweiser wieder fündig.

Während der nächsten zehn Minuten müssen wir den Verkehrslärm erdulden, denn der Wanderweg verläuft ab dem Bahnhof in südöstliche Richtung am Strassenrand entlang. Erst kurz vor der Autobrücke über den Goldibach entfernt er sich nach rechts von der vielbefahrenen Strasse, die von Teufen nach Bühler führt.

Auf einem Asphaltsträsschen nähern wir uns abwärts dem Goldibach und passieren dabei ein Freibad mit sehr steilen Liegewiesen, bevor das Strässchen über eine gepflasterte Steinbrücke den Goldibach überquert. Kurz darauf sehen wir rechterhand in einiger Entfernung eine überdachte Fussgängerbrücke aus Holz. Unsere geplante Route wäre über diese Holzbrücke verlaufen.

Wir machen einen kleinen Abstecher zu diese Brücke, die den Namen Rotbachbrücke trägt, da sie den Rotbach überspannt. Ganz in der Nähe mündet der Goldibach in den Rotbach. Während des Aufenthaltes bei der Brücke sehen wir am Wiesenhang eine Gruppe von Personen sich nähern. Sie führen einige Lamas an der Leine mit sich, wie Hunde.

Dieses aussergewöhnliche Bild wollen wir auskosten und warten ab, bis die Gruppe uns passiert hat. Wir erfahren, dass die Lamas bei Behinderten stationiert sind und zu Therapiezwecken eingesetzt werden.

Zurück vom Abstecher verkneifen wir uns, eine Abkürzung über die Wiesen zu nehmen und verpassen nur deshalb die Abzweigung nach Bühler nicht. Und wieder überqueren wir den Rotbach über eine hölzerne Brücke mit Dach. Allerdings ist diese Brücke etwas grösser, so dass sie auch von kleineren Fahrzeugen benutzt werden kann.

Mitten auf der Brücke deutet eine Tafel die Kantonsgrenze zwischen AI und AR an. Das sind die kleinen Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden. Die beiden Kantone sind komplett vom Kanton St. Gallen umschlossen.

Kurze Zeit später kreuzen wir beim Steigbach die Verbindungsstrasse Teufen - Bühler und passieren einen kleinen Bahnhof. Über ein Asphaltsträsschen laufen wir zum Weiler Steig hinauf, und folgen diesem etwas mehr als einen Kilometer, parallel zur Autostrasse und Bahn bis zum Bahnhof in Bühler.

Fast übersehen wir in Bühler die Abzweigung Richtung Hohe Buche, nachdem wir zuvor zwei Abzweigungen dort hin ignoriert hatten. Eine Gasse scheint uns direkt in die Fabrikationshalle eines Unternehmens zu führen, doch dann geht es doch zwischen den Fabrikhallen hindurch.

Ziemlich schweisstreibend steigt das Asphaltsträsschen nun Richtung Norden an. Erst auf einer Höhe von 950m halten wir kurz an und schauen zurück, auf die Dächer von Bühler und im Hintergrund auf Altmann und Säntis. Einen halben Kilometer weiter, jetzt auf über 1000m, zeigt eine Panoramatafel an, dass wir uns auf dem Themenwanderweg Rond om Bühler befinden.

Auf dem abwechslungsreichen Höhenweg laufen wir nun stetig ansteigend in 40 Minuten gute 2 km bis Hohe Buche. Auf der einen Seite sehen wir die schneebedeckten Gipfel der Alpen und auf der anderen Seite ist im Dunst gerade noch der Bodensee zu erkennen.

Bei Hohe Buche gönnen wir uns eine ausgiebige Rast und setzen uns auf die Aussichtsterrasse des Berggasthauses mit Säntisblick. Zutrauliche Katzen gesellen sich zu uns und drücken sich fast aufdringlich zwischen Rückenlehne und Gesäss hindurch.

Nach der einstündigen Einkehr statten wir den glücklichen Kühen, die beim Wiederkauen freie Bodenseesicht haben, einen Besuch ab. Weglos steigen wir dann über die Wiesen auf die breite Grathöhe hinauf und stossen schliesslich wieder auf ein Asphaltsträsschen.

Im Norden sehen wir nach Speicher hinunter, von wo wir vor mehreren Stunden gestartet waren. An einer Abzweigung zeigt ein Wanderwegweiser eine Abkürzung nach Sand an. Irritiert ignorieren wir die Abkürzung, obwohl es sich um die geplante Route handelt. So wundern wir uns, wie wir plötzlich auf eine Autostrasse stossen.

Schon wieder lesen wir auf einer Tafel Wissegg, wie bereits vor zwei Stunden. Doch die beiden Lokationen mit gleichem Namen liegen drei Kilometer auseinander. Für 10 Minuten laufen wir der Strasse entlang leicht abwärts in Richtung Norden bis Sand.

Unterwegs ertönt plötzlich ein Warnsignal, wie aus einem kleinen Lautsprecher. Ein Mitwanderer stösst versehentlich an einen Leitposten, an dem ein schwarzes Kästchen befestigt ist. Wir versammeln uns um den Leitposten und versuchen, das Kästchen durch schütteln noch einmal zum piepsen zu bewegen, ohne Erfolg. Erst am nächsten Leitposten lernen wir, dass ein Bewegungsmelder den Posten zum piepsen bringt. Ab jetzt lassen wir jeden Posten im Vorbeilaufen piepsen.

Von der Strasse aus blicken wir in Laufrichtung direkt auf Rehetobel und die Höhe Gupf mit dem Berggasthaus, das wir im letzten Jahr während einer Wanderung besucht hatten. Bei Sand stossen wir wieder auf die geplante Route. Das Gasthaus macht einen verwaisten Eindruck und dessen Aussenterrasse ist mit einem hohen Stapel an Brennholz zugestellt.

Wir folgen dem Wanderwegweiser Richtung Pestalozzidorf. Über den Dächern des Kinderdorfes sehen wir die Häuser von Speicher und auf der rechten Seite blicken wir über den tiefen Einschnitt der Goldach hinweg auf den Ort Wald. Um das Pestalozzidorf herrscht Totenstille, es müssen wohl Ferien sein.

Wenige Meter nach dem Kinderdorf erscheint unterhalb der Kirchturm von Trogen. Durch schmale Gassen steigen wir zum Zentrum hinunter, vorbei an Häusern aus alten Tagen, die dicht an dicht aneinander gereiht sind. Am Landsgemeindeplatz, mitten in Trogen, verweilen wir für eine kurze Zeit. Mit Tatü-Tata kündigt sich ein Postbus an. Und schon kommt er um die Ecke, mit seiner typischen Schnauze. Mit den historischen Häusern im Hintergrund fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt.

Ein ansich unnötiger Abstieg um mehr als 200 Höhenmeter steht noch an. Richtung Chastenloch verlassen wir den Landsgemeindeplatz und laufen an wunderschönen, alten Häusern vorbei. Der Weg wird immer steiler und die Häuser verfallener. Über ein paar Kehren laufen wir einen Schotterweg bis ganz zur Goldach hinab.

Auf der anderen Seite des Baches ragt eine senkrechte Felswand empor. In der Nähe eines verfallenen Wohnhauses überqueren wir die Goldach und erkunden einen kurzen Abschnitt des Tobels. Dann kehren wir und folgen der Goldach Richtung Westen. Zu unserer Freude sehen wir ein altes Gasthaus, vor dem ein paar Gäste sitzen. Auch der Wirt scheint sich über unseren Besuch zu freuen.

Abgelegen und einsam scheint das Gasthaus doch ein Geheimtipp zu sein, denn ab und an kommen weitere Gäste daher. Mit dem Gedanken an den Aufstieg von mehr als 200 Höhenmeter beenden wir widerwillig die Pause. Der steile Pfad mündet nach gut 5 Minuten in ein Asphaltsträsschen.

Die letzten 175 Höhenmeter auf dem steilen Asphaltsträsschen fühlen sich mindestens doppelt so hoch an, doch wie nach etwas mehr als 20 Minuten die ersten Häuser und der Kirchturm von Speicher zu sehen sind, ist die Anstrengung fast vergessen.

Bild 1: Kirche in Speicher

Bild 2: Krone in Speicher

Bild 3: hölzerne Sitzkuh

Bild 4: Appenzeller Häuser

Bild 5: Wolkenloch

Bild 6: Blick Richtung Wald

Bild 7: Blick zum Alpstein

Bild 8: Blick zum Alpstein

Bild 9: Treppe zum Grillplatz

Bild 10: Blick zum Alpstein

Bild 11: Weg am Waldrand

Bild 12: Blick zum Alpstein

Bild 13: Blick zum Alpstein

Bild 14: Weg am Waldrand

Bild 15: Blick zum Alpstein

Bild 16: Pfad Nähe Waldegg

Bild 17: Waldegg

Bild 18: Blick Richtung Egg

Bild 19: Blick Richtung Teufen

Bild 20: Blick Richtung Teufen

Bild 21: Blick Richtung Teufen

Bild 22: Blick Richtung Teufen

Bild 23: Schilderwald in Teufen

Bild 24: Kirche in Teufen

Bild 25: Kirche in Teufen

Bild 26: Kirche in Teufen

Bild 27: Brücke übern Goldibach

Bild 28: Rotbachbrücke

Bild 29: Rotbachbrücke

Bild 30: Lamas

Bild 31: Lamas

Bild 32: Lamas

Bild 33: altes Appenzellerhaus

Bild 34: Brücke übern Rotbach

Bild 35: Speisewirtschaft Steig

Bild 36: Bauernhäuser über Steig

Bild 37: Bauernhaus

Bild 38: Blick Richtung Bühler

Bild 39: Bühler mit Altmann und Säntis

Bild 40: Schräglage

Bild 41: Alpsteinmassiv

Bild 42: Blick Richtung Hundwiler Höhi

Bild 43: Haus bei Wissegg

Bild 44: Blick Richtung Säntis

Bild 45: Blick zum Säntis und Hundwiler Höhi

Bild 46: auf Abwegen

Bild 47: Blick Richtung Hundwiler Höhi

Bild 48: Blick Richtung Hohe Buche

Bild 49: Hundwiler Höhi

Bild 50: Blick Richtung Hundwiler Höhi

Bild 51: Alpsteinmassiv

Bild 52: Alpsteinmassiv

Bild 53: Bauernhaus Hohe Buche

Bild 54: Bauernhaus Hohe Buche

Bild 55: Bauernhaus Hohe Buche

Bild 56: Bauernhaus Hohe Buche

Bild 57: Aussichtsterrasse Hohe Buche

Bild 58: Altmann und Säntis

Bild 59: Blick Richtung Speicher und Bodensee

Bild 60: Wissegg

Bild 61: Krokus

Bild 62: Blick Richtung Säntis

Bild 63: Sand

Bild 64: Wald

Bild 65: Rehetobel und Gupf

Bild 66: Gartentür

Bild 67: Trogen und Rehetobel

Bild 68: Trogen

Bild 69: Haus in Trogen

Bild 70: Haus in Trogen

Bild 71: Haus in Trogen

Bild 72: Haus in Trogen

Bild 73: alter Postbus

Bild 74: Haus in Trogen

Bild 75: Häuser in Trogen

Bild 76: verlassenes Bauernhaus

Bild 77: Gasthaus im Chastenloch

Bild 78: Blick übers Chastenloch

Bild 79: verfallenes Haus im Chastenloch

Bild 80: Gasthaus im Chastenloch

Bild 81: verfallenes Haus im Chastenloch

Bild 82: Brücke über Goldach

Bild 83: Gasthaus im Chastenloch

Bild 84: Goldach im Chastenloch

Bild 85: Gasthaus im Chastenloch

Bild 86: Appenzeller Häuser

Bild 87: Blick Richtung Trogen

Bild 88: Aufstieg nach Speicher

Bild 89: Blick Richtung Rehetobel

Bild 90: Speicher
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