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Silberen (179)
Donnerstag 26.07.2007

Anfahrt: Rielasingen - Konstanz - Wil - Wattwil - Ricken - Glarus - Klöntaler See - Pragelpass   

Route: Pragelpass- Butzen - Ochsenstich - Silberen - Twärenen - Schwarz Nossen - Schattgaden - Silberenalp - Alpeli - Biet - Pragelpass

Gehzeit: ca. 5:20 h
Pragelpass - Butzenalp ... 0:30 h
Butzenalp - Silberen ... 1:30 h
Silberen - Schattgaden ... 1:40 h
Schattgaden - Alpeli ... 0:50 h
Alpeli - Pragelpass ... 0:50 h

Höhendifferenz: ca. 900m

Distanz: ca. 15km


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Fast 1100 Höhenmeter fahren wir mit dem PKW von Glarus zum Pragelpass. Das schmale Strässchen zieht sich über 20 km im in die Länge. Für den Abschnitt zwischen Richisau und Pragelpass herrscht am Wochenende Fahrverbot. Bei Zweiradfahrern, mit und ohne Motor, ist das Passsträsschen sehr beliebt.

An der Tafel "Pragel Ost", bei Höhenmeter 1448, stellen wir unsere PKW ab. Auf der anderen Strassenseite wird's ernst. Über einen steilen Wiesenhang gewinnen wir schnell an Höhenmetern. So erreichen wir bereits nach knapp 30 Minuten die Butzenalp, mehr als 200 Höhenmeter über unserem Startpunkt am Pragelpass.

Ein verwitterter Wanderwegweiser bei der Butzenalp wurde von Hand neu beschriftet. Im Wanderführer wird bemängelt, dass Richtungstafeln zum Silberen mit "Twären" beschriftet sind. Die handschriftlich ausgebesserte Tafel enthält die Aufschrift "Silberen/Twärenen". Da kann ja nichts mehr schief gehen. An der Höhe dieses und der meisten anderen Wegweiser ist zu erkennen, dass sie auch im Winter den Weg anzeigen sollen. Der Silberen wird im Winter gerne von Skitourengehern aufgesucht.

Bei der Butzenalp ändert die Richtung gen Osten. Noch gute 30 Minuten umgibt uns üppiges Grün und oft führt der Weg über glatt getretene Kalksteine. Dann wird die Vegetation schnell dünner. Bizarre Felsformationen sind zu überqueren. Die Karrenfelder sind scharfkantige Kalkfelsen, mit unzähligen, tiefen Löchern und Einschnitten übersäht. Ein sicherer Tritt ist unerlässlich. Wie durch ein Labyrinth schlängelt sich der Wanderweg über die hellen Felsen. Ein Verlaufen ist ausgeschlossen, da die rotweissen Markierungen so dicht angebracht sind, wie nirgends sonst in den Alpen.

Die spannende Felslandschaft lässt die Anstrengung des Aufsteigens fast völlig vergessen. Eine grüne Oase, ein Schneefeld und die fantastische Aussicht leisten ihren Beitrag dazu. Schon zwei Stunden nach Aufbruch taucht das kleine Gipfelkreuz im Steinmännchen vor uns auf. Auf der grossflächigen Hochebene steht das Gipfelkreuz nicht an höchster Position. Unweit des Gipfelkreuzes ist ein Denkmal der Fliegerstaffel 1 in Form eines Eisenadlers installiert. An anderer Stelle ist ein Steinmännchen aus Hunderten von Steinen aufgehäuft.

Während der ausgedehnten Gipfelrast rätseln wir über die Namen der unzähligen Gipfel und Seen, die um uns herum zu sehen sind. Doch einige Gipfel lassen sich identifizieren, wie Rautispitz, Glärnisch, Tödi, Fronalpsock über Stoos und Pilatus. Wir sehen eine Ecke des Vierwaldstätter Sees, einen Teil des Zürichsees, den Wägitaler See und den Greifensee.

Zwar haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht, jedoch höchstens einen drittel der Strecke bewältigt. Wir folgen den vielen Markierungen auf den Felsspitzen in Richtung Silberenalp. Anfangs irritiert die Himmelsrichtung Süden statt Osten wenig, denn oft wendet sich ein Weg nach der Umgehung eines Hindernisses in die richtige Richtung. Wie beim Aufstieg, nur weniger anstrengend, führt der Weg durch ein Labyrinth von schroffen Kalkfelsen.

Ein an den glatten Fels gemalter Wegweiser mit Höhenangabe verrät und unsere tatsächliche Position. Sie lieg fernab der geplanten Route, was nicht weiter tragisch ist. Denn die Landschaft ist fantastisch und die Nacht noch weit. Unter dem Bös Fulen leuchten die blaugrünen Silberenseeli. Erinnerungen an die Jöriseen werden wach. Zutrauliche Pferde mit ihren Fohlen lassen sich streicheln. Alle paar Meter taucht in einer Mulde ein weiterer Tümpel auf. Einer der kleinen Seen ist vollkommen mit Wollgras übersäht.

Bei der Alp Schattgaden überrascht uns ein Wegweiser mit einer Zeitangabe. Bis zum Pragelpass sollen es noch 2:50 Stunden Gehzeit sein. Einziger Trost, nennenswerte Anstiege sind nicht mehr zu erwarten. Unterhalb des Silberen und oberhalb des Rossmatter Tals laufen wir Richtung Nordwesten. Ständig haben wir den Glärnisch mit seinem geschmolzenen Glärnischfirn vor Augen. Die Position der Glärnischhütte macht einen ziemlich exponierten Eindruck.

Den Blick Richtung Glärnisch geniessen wir noch einmal in vollen Zügen während einer Trinkpause bei der Silberenalp, einer kleinen Hütte bei Meter 1923, nicht zu verwechseln mit der Hochebene Silberenalp. Meist abwärts, mit gelegentlichen, leichten Gegenanstiegen, erreichen wir nach etwa 30 Minuten die Alpe Alpeli. Das Auto bei Alpeli erweckt in uns falsche Vorstellungen. Wo ein Auto hinkommt, kann der Fussweg nicht beschwerlich sein, erweisst sich als schwerer Irrtum.

Der unerwartete Aufstieg nach Alpeli hat es in sich. Nicht vorstellbar, wie ein Auto diese Steigung bei der Wegbeschaffenheit meistern soll. Aber offensichtlich muss es möglich sein. Zum Glück spendet gerade jetzt eine dicke Wolke kühlenden Schatten. Nach dem Gegenanstieg führt ein stetig abfallender Schotterweg hinab zum Pragelpass. Wie so üblich erscheint der Rückweg endlos, ist er aber nicht, denn endlich erreichen wir den Parkplatz Pragel Ost.

Bild 1: Pragelpass (1550m)

Bild 2: Karrenfeld

Bild 3: Karrenfeld

Bild 4: Klettern im Karrenfeld

Bild 5: Karrenfeld

Bild 6: Grüne Oase im Karrenfeld

Bild 7: Schneefeld im Karrenfeld

Bild 8: Üppige Markierungen

Bild 9: Gipfelkreuz Silberen (2319m)

Bild 10: Gipfelkreuz Silberen und Druesberg

Bild 11: Üppige Markierungen

Bild 12: Steinmännchen und Glärnisch (2934m)

Bild 13: Felsspaltflora

Bild 14: Gipfelkreuz Silberen und Druesberg

Bild 15: Glärnisch überm Karrenfeld

Bild 16: Pfad übers Karrenfeld

Bild 17: Glärnisch überm Karrenfeld

Bild 18: Im Karrenfeld

Bild 19: Im Karrenfeld

Bild 20: Im Karrenfeld

Bild 21: Bös Fulen (2802m)

Bild 22: Wandern durchs Karrenfeld

Bild 23: Glockenblumenfeld

Bild 24: Bös Fulen

Bild 25: Bös Fulen

Bild 26: Karrenfeld

Bild 27: Blick Richtung Glärnisch

Bild 28: Silberenseeli unterm Bös Fulen

Bild 29: Wollgras und Bös Fulen

Bild 30: Weg zur Silberenalp

Bild 31: Tümpel und Glärnisch

Bild 32: noch ein Tümpel

Bild 33: Schattgaden

Bild 34: Tümpel und Glärnisch

Bild 35: Schattgaden

Bild 36: Glärnisch

Bild 37: Glärnisch

Bild 38: Hohlweg und Glärnisch

Bild 39: Klöntaler See

Bild 40: ungleiches Paar

Bild 41: Erosion am Pragelpass

Bild 42: sonnige Alm oberhalb Pragelpass
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